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ker-Kollegen, die sich mit der Ethnologie befassten, rezensiert. Bei der 1937 stattfindenden
Vierländertagung der Psychoanalytiker in Budapest beteiligte sich A. B. mit einem Beitrag
über die „Grundlagen unseres Erziehungssystems“ und wies auf die Unterschiede zu den
sogenannten „Primitiven“ hin, wo sich vor allem die Säuglingszeit und die Pubertätsriten
unterschiedlich darstellten und auf die Bindung mit den Erwachsenen auswirkten. Der Ab-
lauf der libidinösen Mutter-Kind-Beziehung in der westlichen Zivilisation sei durch äußere
Ursachen gestört worden, was gesellschaftliche Institutionen zur Hintanhaltung der Tren-
nung von Mutter und Kind und zur Verlängerung der libidinösen Abhängigkeit der Kinder
notwendig gemacht habe.
Zitate: „Von unserer gemeinsamen Begeisterung für ‚Totem und Tabu‘ angefangen bis zu
ihrem Tode im Jahre 1939 haben Alice und ich miteinander gelesen und studiert, gelebt und
gearbeitet … Oft war es reiner Zufall, wer von uns beiden eine unserer Ideen zur Veröffent-
lichung ausarbeitete. Neben der Psychoanalyse interessierte Alice sich vor allem für Anthro-
pologie und Erziehung … Wir haben nur eine Arbeit gemeinsam publiziert; es hätten aber
ebensogut alle unter unserer beider Namen veröffentlicht werden können.“ (Michael Bálint,
zit. N. Haynal 1989, S. 108).
Mitglsch.: Ab 1923 Mitglied der Berliner Psychoanalytischen Vereinigung, wechselte An-
fang 1926 in die Ungarische Psychoanalytische Vereinigung; Mitarbeiterin der Ungarischen
und später der Britischen Gesellschaft für Psychoanalyse.
W.: „Die mexikanische Kriegshieroglyphe atl-tlachinoli“ (1923), „Psychoanalyse der frühen
Lebensjahre“ (1931), „Die Urformen der Liebe und die Technik der Psychoanalyse“ (1966)
L.: Dupont/Balint-Székely 2002, Fenichel 1998, Harmar 1988, Haynal 1989, Hoffer 1940,
ÖNB 2002, Reichmayr/Wagner/Ouederrou/Pletzer 2003, www.psychoanalytikerinnen.de
Ballon Hedda, geb. Weizmann; Pianistin und Musikpädagogin
Geb. Wien, 16. 6. 1893
Gest. 1979
Laufbahn: Vortragende an der VHS (Volksheim) Ottakring. Gab Klavier- und Violinunter-
richt. Unterrichtete auch am Wiener Konservatorium. Bildete u. a. den Komponisten Erwin
Weiss (1912–2004) sowie den Kabarettisten und Komponisten Peter Wehle (1914 –1986)
aus. Konzerte und Rundfunksendungen in Radio Budapest und Radio Wien. Mitbegrün-
derin des Zonta Clubs. Emigrierte 1938 in die USA.
L.: Pass/Scheit/Svobota 1995, www.wien1.zontaclub.net/
Balser-Eberle Vera; Regisseurin, Sprechpädagogin und Schauspielerin
Geb. Augsburg, Deutsches Reich (Deutschland), 21. 10. 1897
Gest. Wien, 23. 3. 1982
Herkunft, Verwandtschaften: Verbrachte ihre Kindheit im schwäbischen Krumbach.
LebenspartnerInnen, Kinder: War mit dem Kammerschauspieler Ewald Balser (1898 –1978)
verheiratet, stand jedoch immer im Schatten ihres Mannes und ließ sich 1950 von ihm
scheiden.
Ausbildungen: Absolvierte die Augsburger Singschule und nahm Schauspielunterricht.
Auch der Münchner Generalintendant Ernst von Possart nahm sich ihrer Ausbildung an.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika