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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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Barbara | B 201 († 1463), in Anwesenheit der Kurfürsten gekrönt. B. war die letzte römisch-deutsche Königin, die in Aachen gekrönt wurde. Von Aachen ging die Reise weiter nach Konstanz, wo das Kon- zil tagte. Neben der Kirchenreform stand auch die Causa des Prager Universitätsmagisters Jan Hus († 1415) auf der Tagesordnung. Am Weihnachtstag 1414 hielten Sigismund und B. feierlich in Konstanz Einzug. An den Konzilsgeschäften teilzunehmen, war B. nicht gestattet. Jedoch war sie politisch aktiv und führte in Sigismunds Auftrag Verhandlungen mit dem Rat der Stadt Lübeck. Darüber hinaus trat B. während des Konstanzer Aufenthaltes noch als Bürgin in Erscheinung als der König sich von Herzog Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt (reg. 1413–1447) 23.000 Gulden lieh. Um ihren Unterhalt dürfte sich der König nicht recht gekümmert haben, denn von Mühlhausen im Elsass richtete B. am 27. September 1415 ein Schreiben an Straßburg, mit der Bitte ihr gegen silberne Pfänder 3.000–3.500 rheinische Gulden zur Notdurft ihres Hofes und zur Zehrung zu leihen bzw. ihr einen anderen Geld- geber nachzuweisen. Sigismund trat Weihnachten 1415 eine Reise nach Frankreich, Spanien und England an, bevor er wieder im Jänner 1417 in Konstanz eintraf. Die Zeit bis zum Aufbruch des Königs von Konstanz nach Südfrankreich im Juli 1415 dürf- te die glücklichste Zeit der beinahe dreißig Jahre währenden Ehe von B. und Sigismund ge- wesen sein. Der König hatte B. die stellvertretende Regentschaft in Ungarn während seiner Abwesenheit übertragen. B. dürfte mit den auftretenden Problemen  – der Schlichtung von Grenzstreitigkeiten, der Bekämpfung des Räuberunwesens und der Türkenabwehr  – nicht fertig geworden sein. Als Sigismund Anfang 1419 nach Ungarn zurückkehrte, war das Land in keinem guten Zustand. Dies war möglicherweise der Grund, dass es zwischen ihm und B. zu einem ernsthaften Zerwürfnis kam. In den zeitgenössischen Quellen ist von Ver- leumdungen B.s beim König die Rede, jedoch die Motive bleiben im Dunkeln. Sigismund verbannte seine Frau zusammen mit ihrer Tochter Elisabeth in die Nähe von Großwardein, wo sie große Not litten. Das ganze Jahr ging Sigismund seiner Frau aus dem Weg, bevor es schließlich durch Vermittlung des Kanzlers Georg von Hohenlohe, Bischof von Passau († 1423) und dem königlichen Hofmeister Graf Ludwig XI. von Öttingen († 1440) Weih- nachten 1419 zur Aussöhnung zwischen den Eheleuten kam. Nach der Versöhnung war B. wieder politisch aktiv im Dienste des Königs in Ungarn, in Böhmen und im Reich, aber die gemeinsam verbrachten Zeitabschnitte wurden immer kür- zer. Auch begleitete sie den König zu den Reichstagen nach Breslau (1420), nach Nürnberg (1422), nach Pressburg (1429) sowie auf den Reisen nach Krakau (März 1424) und nach Luck (Jänner 1429) und wurde auch von ihm in politischen Entscheidungen mit einbezo- gen. Jedoch ließ sie Sigismund nicht an seiner Krönung zum König in Böhmen in Prag am 28. Juli 1420 teilnehmen. Ebenso wenig erfolgte eine gemeinsame Krönung als Sigismund am 31. März 1433 zum Kaiser erhoben wurde. Erst seit dem Juni 1436, als sich Sigismund intensiv um die Konsolidierung der Herrschaft in Böhmen bemühte, bis wenige Tage vor seinem Tod war B. an der Seite ihres Mannes. Sonst hielt sie sich meist auf ihren ungarischen Besitzungen auf; ihre Residenz in Altofen sowie ihren Sommersitz, die bei Gran gelegene Etzelburg, ließ sie großzügig ausbauen. Im Kampf gegen die Hussiten vertrat sie in zwei Manifesten (Juli 1427 und Oktober 1431) reichspolitische Interessen. Während Sigismunds Italienzug (1331–1433) gelang es ihr, in
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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