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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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B | Baum222 Vater war während der Krankheit seiner Frau aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und überließ die Pflege seiner Tochter. LebenspartnerInnen, Kinder: Ab 1906 verheiratet mit Max Prels, Dr. iur., Redakteur beim Ullstein-Verlag, geschieden; heiratete 1917 Richard Lert, Dirigent an der Berliner Staatsoper. Kinder mit dem 2. Ehemann: Wolfgang (geb. 4. 3. 1917) und Peter (geb. 14. 1. 1921). Ausbildungen: 1904 –1910 Musikstudium am Konservatorium der Gesellschaft der Musik- freunde Wien, Studium der Pädagogik. Laufbahn: Die Mutter drängte sie Harfe zu spielen und am Wiener Konservatorium Mu- sik zu studieren. Sie wurde eine ausgezeichnete Harfenistin, trat oft auf Hochzeiten und Bar-Mizwas auf und gab Harfenunterricht. 1912 wurde sie am Darmstädter Hoftheater engagiert. Sie fühlte sich immer mehr zur Schriftstellerei hingezogen und begann schon bald kleine Geschichten zu schreiben. Ein Kollege machte sie auf einen Literaturwett- bewerb aufmerksam. Daraufhin schickte sie eine über Nacht geschriebene Arbeit ein und erhielt den ersten Preis. Auf Wunsch ihres zweiten Ehemannes gab V. B. ihre Karriere als Harfenistin nach ihrer Hochzeit 1917 auf. Während des Ersten Weltkrieges war sie als frei- willige Krankenschwester am Hof des Großherzogs von Hessendarmstadt tätig. Nach Ende des Krieges zog sie mit ihrem Mann nach Kiel, 1923 weiter nach Hannover, später nach Mannheim und 1926 nach Berlin. Zu dieser Zeit begann sie Romane für den Ullstein-Ver- lag zu schreiben, zu dem sie durch ihren ersten Mann Kontakt hatte. Durch die Inflation gezwungen mehr Geld zu verdienen, bewarb sie sich bei den Ullstein-Monatszeitschriften „Die Dame“ und „Uhu“ als Modezeichnerin und war bald auch als Redakteurin für den Ullstein-Verlag tätig. Schauplätze und Gegebenheiten recherchierte V. B. auf das Genaueste. Bis 1931 war sie Lektorin in diesem Verlag. Sie verfasste Artikel zu Lifestyle Themen in der Modezeitschrift „Die Dame“ und im kritischen Zeitgeistmagazin „Uhu“. Die „Berliner Illustrierte“ brachte Vorabdrucke ihrer Romane, außerdem veröffentlichte sie unter dem Pseudonym „Der alte Gärtner“ in der „Grünen Post“ Gartentipps. Daneben schrieb sie auch mehrere Theaterstücke für Kinder, die in Berlin aufgeführt wurden. Durch ihren großen schriftstellerischen Erfolg wurde sie auch für die Reklameindustrie interessant, so warb sie unter anderem für Armbanduhren. Mit ihrem größten Erfolg, dem Roman „Menschen im Hotel“ gelang ihr der Durchbruch. Das Buch wurde von Basil Creighton übersetzt und unter dem englischen Titel „Grand-Hotel“ ein Broadwayhit. Für die Premiere des Greta-Garbo- Films „Menschen im Hotel“ reiste sie 1931 nach New York. Sie kehrte zwar kurzzeitig nach Berlin zurück, war aber vom amerikanischen Leben so fasziniert, dass sie kurz darauf nach Amerika zurückkehrte und von Paramount Pictures unter Vertrag genommen wurde. Auf Anregung Ernst Lubitschs verfasste sie zwei Filmtreatments für Maurice Chevalier und Marlene Dietrich, die jedoch abgelehnt wurden. Später begann sie für die Zeitschrift „Good Housekeeping“ zu schreiben. Während ihrer ersten Jahre in Hollywood fuhr V. B. fort, ihre Romane auf Deutsch zu publizieren, ab 1935 im Amsterdamer Exilverlag Querido. Ab 1941 schrieb sie nur noch auf Englisch. 1935 wurden ihre Bücher in Deutschland, wegen ih- rer jüdischen Herkunft, verboten. V. B. war später beim Filmstudio Metro Goldwyn Meyer beschäftigt. Der Durchbruch als Drehbuchautorin gelang ihr allerdings nicht, obwohl sie auch Dokumentarfilme produzierte, unter anderem über die rituellen Tänze der Balinesen. 1938 erhielt sie die amerikanische Staatsbürgerschaft. Ab 1946 verschlechterte sich ihr Ge-
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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