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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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B | Baumgarten226 wieder in der Rathaus-Apotheke angestellt, ab 1. September in der „Mathilden“-Apotheke in Wien 2., Gaussplatz 3, die Mr. Ledwinka 1938 „arisiert“ hatte, und übernahm mit 1. Juli 1947 deren öffentliche Verwaltung. Am 25. Jänner 1947 wurde sie zu deren Leiterin bestellt, am 9. Mai 1949 erhielt sie die Konzession der Apotheke. Qu.: DÖW-Akt 6132, ÖAZ, WStLA. L.: Dokumentationsarchiv 1984, Fritsch 2007 Baumgarten Irene; Schauspielerin Geb. Wien, 9. 10. 1865 Gest. ? LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit dem Regisseur Epstein. Laufbahn: Debütierte am Rudolfsheimer Theater, spielte an mehreren Provinztheatern, war in München und am Josefstädter Theater engagiert. L.: Eisenberg 1891 Baumgartl Leopoldine, geb. Lorenz; Filmmanipulantin und Widerstandskämpferin Geb. Wien, 19. 7. 1901 Gest. Wien, 4. 10. 1975 L. B. wurde am 19. Juli 1901 als Tochter des Kohlenhändlers Georg Lorenz und seiner Frau Maria in Wien geboren. Sie besuchte in Wien die Volks- und Bürgerschule und anschließend zwei Klassen der Handelsschule. Danach wird sie in der „Vita Film, Industrie AG“ in Wien als Beamtin angestellt. Dort war sie bis 1925 beschäftigt. Sie heiratete den Hauptschullehrer Johann Baumgartl. 1935 wird die Ehe geschieden. L. B. lebte von den Unterhaltsbeträgen ihres Mannes. Sie tritt 1940 dem NS-Frauenwerk bei. Im Sommer 1939 lernt sie im Erholungsheim Wällischhof bei Wien den Stadtinspektor der Gemeindeverwaltung Wiens, Lothar Dirmhirn, kennen. Lothar Dirmhirn ist von 1938 bis 1941 Funktionär der illegalen Wiener Stadtleitung der KPÖ und gründet bei seiner Arbeitsstelle, den Städtischen Wasserwerken, eine illegale kommunistische Betriebszelle, deren Mitglieder Beiträge zur Unterstützung der Angehörigen verhafteter Kommunisten leisten. Das so begonnene freundschaftliche Verhältnis setzte sich in Wien fort. Im Herbst 1940 übergibt Lothar Dirmhirn L. B. eine Rolle mit kommunistischen Flugblättern zur Aufbewahrung. Lothar Dirmhirn wird am 27. Jänner 1941 gemeinsam mit seiner Frau Hermine verhaftet. Unter Druck der Gestapo-Verhöre gibt Lothar Dirmhirn die Anschrift von L. B. preis und sendet ihr einen Brief, nachdem sie einem „Freund“ (einem ge- tarnten Gestapo-Beamten) das Material übergeben sollte, was sie auch tat. Lothar Dirmhirn gilt der Gestapo trotz seiner körperlichen Behinderung  – als Spätfolgen einer Kinderlähmung war sein linkes Bein zur Gänze, sein rechtes halb gelähmt  – wegen seiner „umfassenden Bil- dung und seiner gründlichen Kenntnis der kommunistischen Lehre“ als besonders gefährlich. In seinen Aufsätzen, die er sowohl für Flugblätter als auch für kommunistische Zeitungen ver- fasst, wendet er sich besonders gegen den deutschen Kapitalismus und die daraus resultierende Unterdrückung des eigenen Volkes sowie die brutale Beraubung der Selbstständigkeit anderer Nationen durch aufgezwungene Kriege. Das Ehepaar Dirmhirn wird am 17. November 1942 vom Volksgerichtshof wegen Zersetzung der Wehrkraft, Begünstigung des Feindes und Vor- bereitung zum Hochverrat „zum Tode und dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte“
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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