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M. B.-B. zählte zu den besten dramatischen Sängerinnen Deutschlands und wurde als he-
rausragende Meyerbeer-Interpretin gefeiert. Ihre zwei Oktaven umfassende Stimme kam
im einfachen, getragenen dramatischen Gesang besonders gut zur Geltung. Aufgrund ihrer
körperlichen Merkmale
– imposanter Rundungen, schwarzer Augen, schwarzen Haars und
dunklen Teints – sowie wegen der Leidenschaftlichkeit ihres Auftretens wurde M. B.-B.
von der Kritik als „italienisches Naturell“ wahrgenommen, das mit den Vorzügen deutscher
Kunstbildung (Korrektheit, Züchtigkeit, Ausdauer ihres Gesanges sowie Ausdruck des Ed-
len und des Idealen des Gefühls, Unterordnung des Ichs unter die strengen Bedingungen
der Kunst) veredelt worden war (Vgl. Wurzbach).
Zu ihren Hauptrollen zählten: die Norma, Martha, Donna Diana, Iphigenie, Valentine,
Eglantine, Fides, Leonore im „Fidelio“ und Elisabeth im „Tannhäuser“. Für die Verkörpe-
rung der Rezia, Norma, Lucrezia Borgia, Antonina, und des Romeos erhielt sie besonderes
Lob von der Kritik.
L.: Eisenberg 1903, Keckeis/Olschak 1953/54, Wininger 1925, Wurzbach 1856
Behrens-Giegl Erna, Ernie; Schriftstellerin und Übersetzerin
Geb. Odrau, Schlesien (Odry, Tschechien), 26. 10. 1917
Gest. Wien, 9. 2. 2003
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Franz Giegl; Mutter: Josefine Giegl, geb. Schumann.
Großvater mütterlicherseits: Friedrich Schumann, Schriftsteller.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Prof. Walter Behrens, Mitbegründer der Wiener
Schule des phantastischen Realismus. Kinder: Mag. Martin (* 1950), Mag. Claudia (* 1955).
Ausbildungen: Studierte Anglistik in Wien, Staatsprüfung und private Studien verschiede-
ner romanischer Sprachen, legte 1940 die Schauspielprüfung ab.
Laufbahn: Arbeitete ab 1939 als Sprachlehrerin, 1945–1950 auch als Dolmetscherin für die
Engländer und Amerikaner in Wien, literarisch vielseitig tätig, Mitarbeiterin von Kultur-
zeitschriften und Anthologien, ab 1973 Ehrenmitglied des Europäisch-Amerikanischen
Forschungs- und Kulturwerkes Eurafok. Veröffentlichte Dramen, Lyrik, Romane, Novellen,
Essays, Hörspiele, Märchen (u. a. Das fliegende Haus), Erzählungen und Übersetzungen.
Zitat: „Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert wie in der Jugend die Träume“.
Ausz., Mitglsch.: 1982 Lyrikpreis der Zeitschrift „Die Umwelt“, 1989 Goldmedaille des
Istituto Europeo di Cultura Popolare e Ambientale, 1989 Doppeladler-Ehrenkreuz des
Verbands der Österreicher zur Wahrung der Geschichte Österreichs, 1989 Professorentitel,
1989 Dr. h. c. (zwei amerikanische Ehrendoktorate); Mitglied der IG Autoren, der Kultur-
gemeinschaft Der Kreis Wien, des Österreichischen Autorenverbandes und des Vereines der
Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Wien, Ehrenmitglied des Europäisch-Amerikani-
schen Forschungs- und Kulturwerkes.
Qu.: Mödling, Literarische Gesellschaft, Archiv für ungedruckte Manuskripte, Depot 1982,
Teilnachlass.
W.: „Der Reisegefährte“ (1946), „Die Brücke in den Tag“ (1947), „Zur Erinnerung. Roman“
(1948), „99% ist wahr. 1929–1945“ (1969), „99% ist wahr. 1945–1973“ (1973), „Die Nacht auf
Cuortriste“ (1992), „Geheimnisvolle Geschichten“ (1998), „Märchen um das Menschenherz“
(1999), „Die unbewältigte Gegenwart des Fräulein Sternenglanz“ (1999)
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika