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Benedikt252
Laufbahn: Die Eltern waren dem Großbürgertum zugehörige assimilierte Juden aus Press-
burg, die einige Zeit nach der ungarischen Revolution nach Wien übersiedelt waren. Die
Familie fuhr gemeinsam auf Sommerfrische nach Bad Ischl. Die Mutter erzog ihre Töchter
zur Geselligkeit und brachte sie früh in Kontakt mit DenkerInnen und KünstlerInnen der
Zeit. Nach der Gründung ihrer eigenen Familie stand M. B. ebenfalls in freundschaftlichem
Kontakt zu Größen des Wiener Geisteslebens und veranstaltete Soireen im Hause Bene-
dict. Unter anderem war sie mit Arthur Schnitzler befreundet, der ihrer Tochter Minnie
den Hof machte. Schnitzler berichtete in seinem autobiographischen Text „Jugend in Wien“
von einem Treffen mit der Familie Benedict im Reichenauer Thalhof im August 1886 und
beschrieb eine noch jugendliche, hübsche M. B., die dem erst 24-jährigen Schnitzler jedoch
wegen ihres schon früh ergrauten Haares im Vergleich zu ihrer schönen, 15-jährigen Tochter
Minnie „wie eine Matrone“ erschien. M. B. wurde 1872 in Nachfolge Ida Stiasnys Präsidentin
des „Wiener Frauen-Erwerb-Vereins“. Sie war Mitglied des „Israelitischen Frauen-Wohltä-
tigkeits-Vereines in Wien“ und Vorstandsmitglied des „Mädchen-Unterstützungs-Vereines“.
Qu.: Korrespondenz M. B.s mit Schnitzler im Teilnachlass Arthur Schnitzler, Deutsches
Literaturarchiv Marbach.
L.: Torggler 1999
Benedikt Anna, verh. Bauer-Benedikt; Chemikerin, Pharmazeutin, Apothekerin und Ärztin
Geb. Wien, 28. 9. 1919
Ausbildungen: Besuchte das Mädchen-Realgymnasium „Maria Regina“ in Wien 19, wo sie
am 14. 6. 1937 die Matura ablegte. Legte im November 1941 die pharmazeutischen Prü-
fungen an der Universität Wien ab. Ihre Dissertation „Über einfachst gebaute philodiene
Cyclopenten-Abkömmlinge. Bildung eines Selenids bei der Einwirkung von seleniger Säure
auf Cyclopenten“ reichte sie 1945 zur Approbation ein. Am 9. 8. 1945 promovierte sie zur Dr.
phil., am 1. 7. 1948 zur Mag. pharm. Danach studierte sie noch an der medizinischen Fakultät
und promovierte mit 10. 2. 1959 zur Dr.med.
Laufbahn: Ab 1. 11. 1941 am Pharmazeutisch-chemischen Institut der Universität Wien
(Leitung F. Faltis) angestellt. Ab 1. 9. 1950 als nichtständige Assistentin, nachdem diese
Stelle nach dem Abgang von Dr. Edeltraud Adler freigeworden war. Fungierte als Lei-
terin der quantitativen Abteilung. Mit 31. 10. 1956 ausgeschieden. Bereits die letzten zwei
Monate beurlaubt zur Ablegung der medizinischen Rigorosen. Wurde zu dieser Zeit von
Wilhelm Fleischhacker vertreten. Vom Dezember 1956 bis Ende Februar 1958 war sie als
Apothekerin tätig. Nach dem endgültigen Abschluss ihrer Medizinausbildung arbeitete sie
als Gast- und Sekundarärztin bei der Gemeinde Wien und 1960/61 in Mauer, später wieder
an der Universität Wien. Ende 1965 schied sie als Oberärztin aus. Arbeitete im quantita-
tiven Sektor des pharmazeutisch-chemischen Institutes und wurde für die Ausbildung von
Pharmaziestudierenden eingesetzt (Saaldienst).
Qu.: UA Wien, Nawi-Modul Bischof.
Benedikt Clotilde; Wohltäterin und Journalistin
Geb. Wien, 24. 10. 1868
Ges. Wien, 18. 10. 1939
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika