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Berg | B 261
en die Uhren im Hause an seinem Todeszeitpunkt still gestanden. Geschätzte Besucher
bekamen einen Zigarettenstummel Bergs geschenkt, die H. B. aufbewahrte. H. B. war Bergs
Erbin und Nachlassverwalterin und kümmerte sich eifrig um das Vermächtnis ihres Gat-
ten. Während der NS-Zeit galten Bergs Werke als „entartete Kunst“, H. B. konnte jedoch
sein gesamtes Oeuvre unter großen Mühen in Sicherheit bringen. Sie gründete 1968 die
„Alban-Berg-Stiftung“, die der Pflege des Andenkens an den Komponisten dient, wissen-
schaftliche Arbeiten ermöglicht und herausgibt sowie Stipendien für Musikstudenten ver-
gibt. Die originalen Briefe, die Berg ihr geschrieben hatte, hielt H. B. unter Verschluss; die
1965 herausgegebene Sammlung eines Teils der Briefe ist nach zahlreichen Streichungen
H. B.s erschienen. Wenige Monate vor ihrem Tod, legte sie in einem Nachtrag zu ihrem Tes-
tament fest, dass die Partituren aller Hauptwerke, der Oper „Wozzeck“ und „Lulu“, Violin-
konzert, der „Frühen Lieder“, des Streichquartettes Opus 3 und der „Lyrischen Suite“ in den
Besitz der Österreichischen Nationalbibliothek übergehen sollen. H. B. lebte zuletzt in einer
Villa im 13. Wiener Gemeindebezirk. Umstritten war ihre Position zu Alban Bergs unvol-
lendet gebliebener Oper „Lulu“, die Berg heimlich seiner Geliebten gewidmet hatte. H. B.
untersagte testamentarisch die Fertigstellung. Nur durch einen Kompromiss zwischen der
Alban-Berg-Stiftung und der Wiener Universal Edition konnte die von Friedrich Cerha
orchestrierte dreiaktige Version von „Lulu“ nach H. B.s Tod 1979 an der Pariser Opéra Gar-
nier uraufgeführt werden.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: Hg.: „Alban Berg – Briefe an seine Frau“ (1965)
L.: Berg-Briefe 1966, Gefährtin eines Genies 1976, Die Furche 1976, Arbeiter-Zeitung
1976, Floros o. J.
Berg Leopoldine; Schauspielerin
Geb. Wien, 12. 11. 1842
Gest. Wien, 28. 1. 1894
Laufbahn: Debütierte 1862/63 im Theater an der Wien, 1866 bis 1873 bei Strampfer, 1874
bis 1876 am Wallner-Theater, drei Jahre am Wiener Stadttheater engagiert, 1885–1889 Mit-
glied des Carltheaters, ab Eröffnung des Deutschen Volkstheaters Mitglied desselben.
L.: Eisenberg 1891, www.fembio.org
Berg Sylvia; Ärztin
Geb. Mähren (Tschechien), 30. 5. 1888
Gest. ?
Ausbildungen: Promovierte 1913 in Wien.
Laufbahn: Trat 1917 in die Ärztekammer ein und am 20. 6. 1938 wieder aus. Konnte ver-
mutlich emigrieren.
L.: Feikes 1999
Berg-Lindemann Mary; Zeitungsherausgeberin
Geb. Wien, 1869
Gest. ?
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika