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Bergmann | B 269
der Sehnsucht ew’gem Wanderstab’. In der Befreiung vom Konventionellen ist sie energisch
fortgeschritten. Viele der Lieder tragen das Gepräge persönlicher Art in stärkerem Grade.“
(Geißler 1913)
Die Arbeiten von B. S. nahmen mit zunehmendem Alter eine starke katholisch-religiöse
Prägung an.
Qu.: Graz, Steiermärkische Landesbibliothek, Österr. Nationalbibliothek; Tagblattarchiv
(Personenmappe).
W.: „Gabriel von Herrenburg. Eine epische Dichtung in 14 Gesängen“ (1902), „Eisblumen“
(1903), „Der arme Wenzl“ (1904), „Das alte Mädchen“ (1908), „An der Sehnsucht ew’gem
Wanderstab“ (1912), „Die eherne Wacht“ (1917), „Licht, ein stilles Buch für stille Menschen“
(1927), „Das steinerne Dorf“ (1928)
L.: Geißler 1913, Giebisch/Pichler/Vansca 1948, Loserth o. J., Nagl/Zeidler/Castle 1899 –1937,
Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, NFP 6. 4. 1927, RP 31. 3. 1927
Bergmann Hilda, verh. Kohner, auch Kohner-Bergmann; Lyrikerin, Schriftstellerin und
Lehrerin
Geb. Prachatitz, Böhmen (Prachatice, Tschechien), 9. 11. 1878
Gest. Astorp, Schweden, 20. 10. 1947
Herkunft, Verwandtschaften: Stammte aus einer böhmischen Lehrerfamilie. Älteste Toch-
ter des Bezirkschulinspektors Eduard Bergmann und dessen Frau Emma, geb. Fuchs.
LebenspartnerInnen, Kinder: War mit Alfred Kohner verheiratet.
Ausbildungen: Nach Besuch von Volks- und Bürgerschule in Prachatitz begann sie 1894
eine Ausbildung als Volksschullehrerin, die sie 1898 an der Zivil-Mädchen-Pensionsschule
in Wien abschließt.
Laufbahn: Die Familie zog 1897 nach Wien. H. B. war bis zu ihrer Heirat Lehrerin an meh-
reren Volksschulen. Sie schrieb vor allem Gedichte und Märchen, die sich durch Schönheit
der Sprache auszeichnen. Mit dem Schweizer Maler Ernst Kreidolf zusammen veröffent-
licht sie 1935 „Die Himmelreichwiese“, eine Sammlung von Blumenlegenden. Trat, ob-
wohl sie selbst Halbjüdin und mit einem Juden verheiratet war, nachdrücklichst für deut-
sches Schrifttum und deutsche Kultur ein, emigrierte 1938 nach Schweden und suchte um
Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer an, wurde jedoch abgelehnt. Sie lernte rasch
Schwedisch und betätigte sich als Übersetzerin. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof in
Astorp/Björnekulla. Josef Schneider gab 1956 unter dem Titel „Hilda Bergmann in memo-
riam“ eine kleine Auswahl ihrer Gedichte heraus.
Käthe Braun-Prager meinte über „Vom Glöckchen Bim und andere Geschichten“: „Ein
entzückendes Kinderbuch! Eine zarte Dichterin hat es geschrieben. Es sind Märchen voll
Innigkeit des Gemüts, Phantasie der Seele, Ethik in der Weltanschauung, die man jedem
Kind in die Hand geben möchte. Von Himmel und Erde, von Blumen und Tieren sind
diese Geschichten erfüllt, und so rein dichterisch sind sie, daß die Mutter selbst auch dann
nach diesem Buch langen wird, wenn sie gerade nicht dem Kind daraus vorliest.“ (Neues
Wiener Abendblatt, 16. 12. 1932, S. 5) Robert Braun meinte über „Die Himmelreichwie-
se“: „Hilda Bergmann schrieb Blumenlegenden für Kinder, die eine wertvolle Bereicherung
der Jugendliteratur darstellen. Die Dichterin verstand es, aus der Gestalt und dem Namen
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika