Seite - 276 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Bild der Seite - 276 -
Text der Seite - 276 -
B |
Berliner276
nicht nur eine bedeutende Schriftstellerin, sondern auch einen charaktervollen, wertvollen
Menschen. [ … ] Sie war eine Optimistin, die gerne dem Unangenehmen aus dem Wege
ging, aber das verhinderte sie nicht, Kummer und Leid zu lindern, wo sie sie auf ihrem
Wege getroffen hat. [ … ] Sie hatte eine knappe, köstliche Art zu erzählen und einen fei-
nen Humor.“ (Nachruf von Margarete Minor. In: Der Bund, 11. Jg., H. 5, 1916, S. 7–8).
Ihr Roman „Befreiung“, der den schwierigen Werdegang einer Schriftstellerin schildert,
wurde in Österreich als ihr reifstes Werk bezeichnet. In der Schweiz kritisierte man die
emanzipatorische Tendenz.
Ausz.: 1905 Stadtzürcher Ehrenbürgerrecht.
Qu.: Nachlass in der Stadtbibliothek Winterthur.
W.: „Ledige Leute“ (1880), „Thalia in der Sommerfrische“ (1892), „Mutter“ (1895), „Hei-
mat“ (1899), „Fortunats Roman“ (1901), „Die Nachtwächter von Schlern“ (1901), „An Son-
nengeländen“ (1905), Spätrot. Rosen im Schnee“ (1905), „Befreiung“ (1907), „Friederike
Großmann vorm. Gräfin Prokesch v. Osten. Ein Lebensbild“ (1908), „Der Treubund. Eine
Jugendgeschichte aus dem vorigen Jahrhundert“ (1909), „Schweizer Novellen“ (1911), „Au-
gust Corrodi. Ein Kapitel aus meiner Kindheit“ (1913), „Heimatscholle“ (1914), „Wenn’s
dämmert … Märchen und Geschichten“ (1919)
L.: Brümmer 1913, Czeike Bd 1 2004, Eisenberg 1903, Geißler 1913, Giebisch/Guggitz
1964, Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung 1999, Nagl/Zeidler/
Castle 1899 –1937 (hier 1914), Pataky 1898, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek
1982, Schwab 1949, WZ 10. 4. 1916
Susanne Blumesberger / Karin Walzel
Berliner Ida, geb. Kohn; Vereinsfunktionärin und Fürsorgerätin
Geb. Wien, 1857
Gest. Wien, 18. 3. 1940
Herkunft, Verwandtschaften: I. B.s Eltern waren der in Ober St. Veit ansässige Schriftsteller
und Kaufmann Moritz S. Kohn (ca. 1824 –24. 8. 1892, Wien) und Rosalia (Rosa) geb. Lem-
berger (ca. 1826 –15. 2. 1896, Wien), die 1853 im Wiener Stadttempel geheiratet hatten. Ge-
schwister: Karoline (geb. 1856, Wien), Helena (geb. 1858, Wien), Gustav (geb. 1860, Wien),
Laura, verh. Braun (geb. 1861, Wien), Armin (1863, Wien
– 20. 4. 1910, Wien) und Siegfried
(1864, Wien
– 20. 1. 1912, Wien).
LebenspartnerInnen, Kinder: Die damals 43-jährige I. K. und der 53-jährige Buchsach-
verständige Hermann Berliner (1848, Hannover – 18. 09. 1931, Wien) heirateten 1901 im
Wiener Stadttempel. Hermann Berliner war der älteste Bruder von Jacob (1849 –1918), Jo-
seph (1858 –1938) und dem Erfinder Emil Berliner (1851–1929). Er wanderte zunächst von
Hannover nach New York aus und ging später in die Schweiz. 1897 war er einer der Schrift-
führer des I. Basler Zionistenkongresses und organisierte die zionistische Bewegung in Zü-
rich, wo er unter anderem die „Jüdische Wochenschrift“ gründete. 1898 ging er anlässlich
der Firmengründung seiner Brüder (Generalrepräsentanz der Fa. J. Berliner, später „Tele-
phon-Fabrik Actiengesellschaft“) nach Wien, wo er unter anderem an der Gründung der
Toynbeehalle beteiligt war. Bis zu seinem Tode war er zudem Revisor des Vereins „Weibliche
Fürsorge“. Vorträge und Publikationen zu diversen Themen.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika