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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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Blome | B 349 studieren zu dürfen und war allgemein in ihrem Elternhaus unglücklich. A. B.-B. heiratete in jungen Jahren den sehr viel älteren Ferdinand Bloch; ihre Schwester Therese hatte zu- vor Blochs Bruder Gustav geheiratet. A. B.-B. und ihr Ehemann führten ab 1917 beide den Doppelnamen. Sie führte im Palais in der Elisabethstraße 18 in der Wiener Innenstadt einen berühmten Salon, in dem sie Wiens bedeutendste Intellektuelle und Künstler zusammen- brachte. Zu ihren berühmtesten Gästen zählten: Karl Renner, Julius Tandler, Gustav Mah- ler, Richard Strauss, Alma Mahler-Werfel, Stefan Zweig, Jakob Wassermann und Gustav Klimt. Zu Klimt pflegte sie ein inniges Verhältnis und förderte sein Werk besonders. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1925 wurde A. B.-B. oftmals von Klimt porträtiert, am berühmtesten sind das goldene Porträt „Adele Bloch-Bauer I“ und das 1912 entstandene Bildnis „Adele Bloch-Bauer II“. Das Ehepaar B.-B. hatte eine bedeutende Kunstsammlung, bestehend u. a. aus Gemälden von Ferdinand Georg Waldmüller, Rudolf von Alt, Emil Jakob Schindler und aus Stücken klassischen Wiener Porzellans. Als das Paar 1919 in ein Haus gegenüber der Akademie der bildenden Künste zog, errichtete A. B.-B. einen wahren Schrein für Klimt: Ein ganzes Zimmer war mit seinen Gemälden behangen, und auf einem Tisch stand ein Foto von ihm. Nach dem Fall der Monarchie suchte das Paar B.-B. um tschechische Staatsbürgerschaft mit Adresse auf dem Schloss Jungfern an. Wien blieb dennoch der Hauptwohnort der beiden. Julius Tandler wurde der Arzt von A. B.-B., und bald begann auch sie, sich für den Sozia- lismus einzusetzen. Nach ihrem plötzlichen Tod an Meningitis wollte sie testamentarisch großzügige Spenden u. a. an die Wiener Kinderfreunde hinterlassen. Im Jahr 1938 wurde gegen Ferdinand Bloch-Bauer ein Strafverfahren wegen angeblicher Steuerdelikte eingeleitet. Er floh in die Schweiz, wo er gegen Kriegsende verstarb. Nachdem die Kunstsammlung der B.-B.s 1939 arisiert worden und auch die wertvollen Klimt-Porträts beschlagnahmt wor- den waren, konnte erst 2006 die in den USA lebende Nichte A. B.-B.s, Maria Altmann, die Restitution des Gemäldes „Goldene Adele“ bewirken. Das Gemälde wurde verkauft und ist heute in der Neuen Galerie in New York zu sehen. A. B.-B. wurde am Urnenhain des Wiener Zentralfriedhofs beigesetzt. Wohl durch ihre Beschäftigung mit Literatur hatte A. B.-B. eine Faszination für die Romantik und für den romantischen Habitus entwickelt; ihre Nichte Maria Altmann beschrieb sie nach Eindrücken aus ihrer Kindheit als „krank, leidend, immer mit Kopfweh, rauchend wie ein Schlot, furchtbar zart, dunkel. Ein durchgeistigtes Gesicht, schmal, elegant. Süffisant, arrogant … Stets auf der Suche nach geistiger Anregung“ (Natter/ Frodl, S. 118). L.: Von Arnstein bis Zuckerkandl 1993, Lillie 2004, Natter/Frodl 2000, Wikipedia Blome Carola Gräfin; Vereinspräsidentin und Stiftsdame Geb. Bellagio am Comer See, Italien, 16. 1. 1877 Gest. Salzburg, Sbg., 19. 7. 1951 Laufbahn: 1917–1930 Präsidentin der KFO Salzburg, 1919/20 Gründung der Vereinigung „Caritas Socialis“ Salzburg. 1930 Eintritt in das Benediktinerinnenstift Nonnberg. Ausz.: Verkehrsflächenbenennung: In Salzburg wurde eine Straße nach ihr benannt. L.: Dederichs 1963, Kronthaler 1995
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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