Seite - 355 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Bild der Seite - 355 -
Text der Seite - 355 -
Blumenfeld | B 355
amerikanischen Armee tätig. 1947–1948 war sie Übersetzerin bei den Nürnberger Prozes-
sen. 1948 –1951 hielt sie sich in Wien, Linz und Salzburg auf, da ihr Ehemann in Österreich
stationiert war. 1951/1952 übersiedelte sie nach Washington. Später schuf sie großflächige,
farbenfrohe und abstrakte Malerei. Nahm an zahlreichen Ausstellungen teil, u. a. 1957 an der
New Faces-Ausstellung in der Franz Bader Gallery, Washington. Einzelausstellungen: 1958
Collectos / Corner, Washington, 1959 Origo Gallery, Washington; 1977 Emerson Gallery,
McLean / Virginia; 1979 Cramer Gallery, Washington; 1981 Plum Gallery, Kensington /
Maryland; 1991 Retrospective Barry Gallery, Arlington / Virginia; 1994 Creative Partners,
Bethesda / Maryland. Bestritt auch zahlreiche Gruppenausstellungen.
Mitglsch.: Mitgl. „Jadran-Klub“, Gründete mit einer Gruppe abstrakter Expressionisten
1959 die Origo Gallery.
Qu.: DÖW
Blumenfeld Amalie; Philosophin
Geb. Podwoloczyska, Galizien (Pidwolotschysk, Ukraine), 6. 1. 1896
Gest. ?
A. B. wurde am 6. Januar 1896 in Podwoloczyska, einer kleinen Gemeinde in Galizien (nach
Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie 1918 zu Polen gehörig) geboren. B. gibt
in der Nationale vom SoSe 1921 unter Staatsbürgerschaft „polnische“ an. In der Nationale
von 1919 notiert sie an gleicher Stelle: „ukrainische“ (zur Zeit der österreichisch-ungari-
schen Monarchie in Galizien vorwiegend polnische und ukrainische Bevölkerung).
In Podwoloczyska besucht A. B. von 1902 –1909 die Volks- und Bürgerschule. Anschließend
setzt sie ihre Schulbildung auf dem Privaten Mädchengymnasium mit öffentlichem Recht
der Josephine? Goldblatt Kammerling in Lemberg fort und schließt ihre gymnasialen Stu-
dien dort im Mai 1917 mit der Reifeprüfung ab. Im September 1917 inskribiert sie an der
Philosophischen Fakultät der Universität Wien. A. B. belegt, laut der entsprechenden Natio-
nale des Sommersemesters 1919, beispielsweise in ihrem 4. Semester philosophische Veran-
staltungen bei Robert Reininger über „Kant“, bei Adolf Stöhr über „Logik“, bei Heinrich
Gomperz über die „Philosophie der Griechen“, aber auch ein Proseminar über „Goethes
Faust“ bei Arnold, eine Veranstaltung zum „Sturm und Drang“ bei Castle und eine zur „Ge-
schichte des Sozialismus“ bei Eibl. Im Sommersemster 1921, also in ihrem 8. Semester, belegt
B. „Der Empirismus i. d. neueren Philosophie“ und „Nietzsche als Philosoph“ bei Reininger,
„Die griechischen Sophisten“ bei Gomperz, sowie eine Veranstaltung über „Die moderne
Dramaturgie“. Aus diesen Studienkombinationen lässt sich m. E. zum einen ein explizit phi-
losophisches und zum anderen ein starkes literarisches Interesse ablesen. Diese Kombination
aus Interessen mündet schließlich in einer Dissertation mit dem Titel „Die Frage des Kul-
turunterganges“, die Oswald Spenglers „Untergang des Abendlandes“ als einen Hauptaus-
gangspunkt nimmt. Sowohl Robert Reininger als auch Wilhelm Jerusalem als Referenten
bewerten A. B.s. Abhandlung „als den Bedingungen für eine Approbation durchaus entspre-
chend.“ Reininger hebt in seiner Beurteilung der „wohldisponierte[n] Arbeit“ eine „umfas-
sende Belesenheit“ der Verfasserin hervor und spricht von einer „Reife der Urteile“ in der
Abhandlung B.s. Allerdings kritisiert Reininger einen „gewissen Einschlag von Subjektivität“
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika