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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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Böhmerwald | B 367 über längere Zeit in einem Hort im 20. Wiener Gemeindebezirk und gemeinsam mit Hedy Reicher auch zeitweise in Schwechat tätig. Leitete 1928 bis 1930 das erste Arbeiterkin- derheim in der Hagenmüllergasse in Wien-Landstraße. Die Idee des „Arbeiterkinderhei- mes“ wurde entwickelt, um das bestehende Hortsystem zu erweitern und um auch Eltern für die neuen reformpädagogischen Erziehungsmethoden zu begeistern. Das starre System der Horterziehung sollte gelockert werden, um so den Kindern die Möglichkeit zu geben, entsprechend ihrer Neigung aus den angebotenen Aktivitäten frei wählen zu können. Bis 1934 wurden in verschiedenen Wiener Gemeindebezirken derartige Einrichtungen eröffnet. H. B.-Z. absolvierte 1931 die Fürsorgerinnenschule der Stadt Wien und war 1930 bis 1939 Fürsorgerin bei der Gemeinde Wien. Bis 1934 weiterhin freiwillige Mitarbeiterin bei den Kinderfreunden. Hatte verschiedene Funktionen in der Landesorganisation und im Reichs- verein inne. In den Jahren 1936 bis 1939 nutzte das Ehepaar gemeinsame Vortragsreisen zu Kurierdiensten für die Revolutionären Sozialisten (so verbrachte H. B.-Z. etwa verbotene Druckschriften von Paris nach Wien) und half deren Obmann Joseph Buttinger sich bis zu seiner Emigration nach Frankreich im März 1938 zu verstecken. 1939 folgte H. B.-Z. ihrem Mann in die USA. 1941 Geburt der Tochter Helen. Ab 1941 Studium der Ernährungslehre an der Columbia-University. 1950 Rückkehr nach Österreich zur Durchführung einer für die „Food and Agriculture Organization“ der UNO beauftrag- ten Untersuchung über die Situation der Bergbauern. Später Master Degree in Social Work an der Columbia University. Widmete sich in der Folge dem Adoptions- und Pflegekinder- wesen in den USA. 1965 „Consultant for Project Head Start“ in Washington. Diese Aufgabe erforderte ausgedehnte Reisen und fokussierte in der Beratung von Vertretern diverser Ins- titutionen, die sich der Erziehung von Kindern der armen Bevölkerungsschichten widmeten. H. B.-Z. beteiligte sich gelegentlich auch an der Arbeit ihres Mannes und veröffentlichte 1978 mit ihm gemeinsam einen Film über das Hortwesen in Philadelphia (USA), Chian (China) und Wien. Nach dem Tod der gemeinsamen Tochter Helen verbrachte das Ehepaar Böhmer-Zechmeister seine letzten Lebensjahre in Wien. W.: „Gem. m. Bindel, Jakob/Zwacek, Willi u. a. (Hg.): Die Schönbrunner. Vision-Erfül- lung-Ausklang. Die Erzieherschule des Landesvereines Niederösterreich der sozialdemokra- tischen Kinderfreunde im Kaiserschloss Schönbrunn. 1919–1925: 70 Jahre nachher“ (1990) L.: Auer 1997, Gardiner 1989, Kotlan-Werner 1982, Weiss 2008, http://www.dasrotewien.at/ Böhmerwald Anna Sofia, geb. Wertheimer; Widerstandskämpferin Geb. Wien, 23. 1. 1898 Gest. USA, 7. 3. 1964 LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Max Böhmerwald (* 1892). Er wird gemeinsam mit sei- ner Frau und seinem Sohn Hans am 3. 12. 1941 nach Riga in das KZ Kaiserwald deportiert. Laufbahn: A. B. war eine von insgesamt zwölf Mitarbeiterinnen der Erzbischöflichen Hilfs- stelle für nichtarische Katholiken, die nach den Nürnberger Rassegesetzen als Jüdinnen definiert wurden. Von ihnen wurden neun deportiert und acht überlebten das KZ nicht. A. B. wurde am 9. 1. 1939 in der Wiener Leopoldskirche (2. Bezirk) getauft. Sie wurde als erste Mitarbeiterin der Hilfsstelle deportiert. Sie kam mit dem Transport vom 3. 12. 1941 nach Riga in das KZ Kaiserwald. Im Februar 1944 kam sie mit ihrem Sohn in das KZ Stutthof
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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