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Bohrmann | B 369
Bohrmann Marianne, geb. Kohatschek; Schriftstellerin
Geb. Bistritz bei Laar, Mähren, 2. 8. 1849
Gest. Wien, 11. 11. 1916
LebenspartnerInnen, Kinder: 1889 Heirat mit Heinrich Bohrmann-Rieger (1838 –1908),
Schriftsteller.
Laufbahn: Kam als junges Mädchen als Erzieherin nach Südrussland, lebte ab 1885 in Wien.
Ihre Novellen und Romane spielen meist in Russland, das sie aus eigener Anschauung kann-
te. Übersetzerin der Dramen von A. J. Sumbatow und Potapenko. Veröffentlichungen als
Feuilletons, Gedichte, Novellen in vielen belletristischen Zeitschriften.
W.: „In der Steppe. Kulturbilder aus Russland“ (1893), „Die Priorin. Roman“ (1908), „Ballast“
(1903), „Was war“ (1903), „Im alten Schloß“ (1903), „Sina Borissow“ (1903), „Susanna“ (1904),
„Der Erbglöckner“ (1904), „Aus Trotz verfehlt“ (1905), „Schwarze Nächte“ (1905), „Die Brüder“
(1906), „Die Märchenprinzessin“ (1909), „Der Untersuchungsrichter“ (1910), „Ein Intermez-
zo“ (1910), „Mährische Novellen“ (1912), „Ave Maria“ (1913), „Der Glockengießer“ (1915)
L.: Brümmer 1913, Eisenberg 1891, Friedrichs 1981, Geißler 1913, Giebisch/Pichler/Vansca
1948, Keckeis/Olschak 1953, Nigg 1893, ÖBL, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek
1982, NFP 15. 11. 1916 (Nachruf)
Bokor Margit, geb. Wahl; Sängerin
Geb. Losoncz, Ungarn, 1. 6. 1905
Gest. New York City, New York, USA, 9. 11. 1949
Herkunft, Verwandtschaften: Hatte fünf Brüder.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. Ehe: Verheiratet mit Mag. Sandor Bokor, von dem sie 1937
geschieden wird; 2. Ehe: verheiratet mit Paul Goldschmidt, Sekretär der österreichischen
Handelskammer in den Vereinigten Staaten; Tochter aus erster Ehe: Veronika (* 1920).
Ausbildungen: Besuchte das Konservatorium (Klavierfach) an der Hochschule für Musik, in
Budapest bei Professor Bela Szabados Gesang.
Laufbahn: Ihr erstes Engagement hatte sie 1928 –1930 in Leipzig, wo sie als Fidelio in Ludwig
van Beethovens gleichnamiger Oper debütierte. 1930 gab sie ein Gastspiel in Berlin als Leono-
ra in „Der Troubadour“ von Giuseppe Verdi, welches möglicherweise zum Engagement an der
Dresdner Staatsoper führte, zu deren Ensemble sie von 1930 bis 1933 gehörte. Ab 1. Septem-
ber 1933 wohnte sie in Wien und war erste Sopranistin an der Wiener Staatsoper. Absolvierte
zahlreiche Gastspiele in London, Berlin, Amsterdam, Monte Carlo und Salzburg. Mit einem
Schreiben vom 23. März 1938 teilte ihr die Direktion der Staatsoper in Wien mit, dass sie mit
sofortiger Wirkung bis auf weiteres beurlaubt sei. Einen Tag darauf meldete die Direktion der
Staatsoper der Staatstheaterverwaltung in Wien, dass M. B., obwohl sie römisch-katholisch
war, „volljüdischer“ Abstammung und deswegen bis auf weiteres vom Dienst enthoben sei. Sie
musste Wien verlassen und war dann in Paris, in Südamerika und an der New Yorker Metro-
politan Opera tätig. Sie stirbt im Alter von 44 Jahren 1949 in New York an Krebs. Gehörte
zu den führenden europäischen Sopranistinnen. Nach ihrem Tod gründete ein Komitee von
Freunden M. B.s einen nach ihr benannten Memorial Fund of Columbia University.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Czeike Bd 1 2004, Maurer Zenck/Petersen 2005, Österreich 1918 –1934, ÖML-Online
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika