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Bracher | B 397
Ausbildungen: Sie promovierte 1931 an der Universität Wien zum Dr. phil. 1931 bis 1933
studierte sie an der Hochschule für Bodenkultur in Wien und in Holland, Frankreich und
Italien.
Laufbahn: 1935 emigrierte sie mit ihrer Familie nach Palästina. 1936 bis 1942 war sie Leh-
rerin für Gartenbau und Leiterin der Abteilung Gemüsebau der WIZO (Women’s Inter-
national Zionist Organization). 1942 bis 1946 war sie als Regierungsbeamtin tätig. 1947/48
sorgte sie für die Sicherstellung der Gemüseversorgung Jerusalems während der Belagerung.
Ab 1948 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin (Senior Research Officer) des Negev
Institut für Trockenzonen-Forschung und im Forschungsrat des Büros des Premierministers
tätig. Mit ihrem Mann zusammen legte sie Versuchsgärten im Wüstengebiet an und führte
ein Forschungsprojekt über die Bewässerung mit Seewasser durch. Sie konnten damit zeigen,
dass zahlreiche Pflanzen auch mit Meerwasser gedeihen, attraktives Land für mögliche Ein-
wanderer wurde damit gewonnen. E. B. ist unter anderem 1947 Gründerin des Experimen-
talgartens in Eilat und 1957 des ökologischen Gartens in Beersheba. Sie hielt Vorträge bei
internationalen wissenschaftlichen Kongressen und im Rundfunk. 1953 war sie israelische
Repräsentantin der Treffen der internationalen Biologen der UNESCO.
Ausz., Mitglsch.: University Women Organization; Fellow der Royal Horticultural Socie-
ty; Schriftführerin des International Committee on Ecological Climatography. 1959 John-
Fleming -Medaille für Förderung des menschlichen Wohles durch hervorragende wissen-
schaftliche Leistungen und 1969 William F. Petersen Foundation Award (beide zusammen
mit ihrem Mann); Franca-Verdienstorden für wissenschaftliche Forschung in Vermaille.
Qu.: Research Foundation for Jewish Immigration, Inc., New York.
W.: Zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze über Gartenbau, u. a.: „The Negev. Facts, hopes
and plans“ (1951, zus. m. Erich Julius Mayer, im selben Jahr unter dem deutschen Titel „Der
Negev und seine Zukunft“ erschienen)
L.: DBE, Gesamtverzeichnis dt. Schrifttum 1911–1965, Gold 1971, Jewish Who’s Who
1955, 1965, Jews in the world of Science 1956, Lexikon des Judentums 1967, Röder/
Strauss 1980 –1983, Stadler 1988, Who’s Who in Israel 1956, 1963, 1965, http://www.sciam.
com/1998/ v. 24. 5. 2000
Susanne Blumesberger
Bracher Berta, geb. Ferra; Widerstandskämpferin
Geb. Donawitz bei Leoben, Stmk., 27. 4. 1909
B. B. kam als Berta Ferra am 27. April 1909 in Donawitz/Leoben zur Welt und lebte vor ihrer
Verhaftung in der Steiermark. Da B. B. ihre Schwester und deren Ehemann – beide waren
KommunistInnen – bei sich wohnen ließ, wurde sie Anfang Oktober 1944 festgenommen
und zunächst in Leoben festgehalten; der Beginn ihrer Haftzeit in der Justiz anstalt Leoben
ist mit 2. Oktober 1944, 18.30 Uhr datiert. Am 16./17. November wurde sie mit dem soge-
nannten Sondertransport Nr. 121 nach Ravensbrück deportiert. B. B. kam zusammen mit 34
weiteren Frauen am 21. November 1944 in Ravensbrück an und musste dort die Häftlings-
nummer 85230 tragen. Wenig später wurde sie in ein Nebenlager des KZ Flossenburg über-
stellt, wo sie Zwangsarbeit in den Zeiss-Ikon-Werken leisten musste. In dieser Zeit waren
die Kontakte zu drei Mithäftlingen aus Leoben besonders wichtig: Maria Praust, Amalia
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika