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Braun-Schlesinger | B 407
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Eduard Braun († 1935), Buchhalter; Mutter: Caroline,
geb. Kohn (1860 –1961); Geschwister: Felix und Robert Braun, beide Schriftsteller.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1917 Heirat mit Dr.phil. Hans Prager (* 1887), Shakespeare-
und Dostojewski-Forscher; Tochter: Ulrike Felicitas, verh. Popovics (* 1920).
Ausbildungen: Volksschule und Höhere Töchterschule in Wien. 1907: Staatsprüfung in
Stenographie.
Laufbahn: Tätigkeit als Bankbeamtin bei der Creditanstalt und Privatlehrerin, ab 1920 als
Schriftstellerin und Malerin aktiv. Sie übersetzte Briefe von John Keats an seine Braut Fan-
ny Brawne ins Deutsche (erschienen im „Merker“, 1914). Nach ihrem freiwilligen Ausschei-
den aus der Creditanstalt war sie als Schriftstellerin tätig. Sie veröffentlichte in der „Kölner
Zeitung“, NFP u. a. 1928 begründete sie die „Literarische Frauenstunde“ bei Radio Wien.
1930–1938 veranstaltete sie literarische Kurse und Abende, daneben Vortragstätigkeit im
Hotel de France und Abenddiskussionen im eigenen Haus. Sie hielt Vorträge an den Rund-
funksendern Breslau, Berlin u. a. und veröffentlichte Gedichte in der von Elisabeth Lang-
gässer herausgegebenen Anthologie „Frauengedichte der Gegenwart“ (Leipzig 1933) sowie
in „Österr. Lyrik der Gegenwart“ (1934). Im Februar 1939 Emigration nach GB gemeinsam
mit F. Braun. Dort Kurse über österreichische Musik, die zum Teil von BBC übernommen
wurden. Sie arbeitete auch als Malerin. Trennung von Hans Prager. 1951 Rückkehr nach
Österreich. Freie Schriftstellerin und Mitarbeiterin österreichischer und ausländischer Zei-
tungen und Zeitschriften. Vorwiegend als Lyrikerin, aber auch als Herausgeberin, Überset-
zerin und Malerin tätig. Sie beteiligte sich mit ihren Bildern an mehreren Kollektivausstel-
lungen in Wien, Salzburg und Zagreb. Sie übersetzte aus mehreren Sprachen, u. a. aus dem
Englischen die Charles-Dickens-Biographie von Eleonor Graham (Wien 1954).
Ausz., Mitglsch.: 1938 Marianne-Hainisch-Preis, 1957 Theodor-Körner-Preis,1958 Förde-
rungspreis des Wiener Kunstfonds. Preis der Zentralsparkasse. Mitglied des P. E. N.-Clubs
(Österr. und Engl.), Ehrenmitglied des Lyzeumsklubs, Vorstandsmitglied des Vereins der
Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Österreichs. Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof.
Qu.: Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung, Teilnachlass; ÖNB, HAN Krypto-
nachlass im Nachlass von Felix Braun, Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Bei der Kerze“ (1929), „Verfrühter Herbst“ (1932), „Ahnung und Einblick“ (1937), „Das
Haus in der Landskrongasse. Jugenderinnerungen“ (1948), „Stern im Schnee“ (1949), „Reise
in die Nähe. Aus einem englischen Tagebuch“ (1954), „Visionen aus dem Alltag“ (1958), „Die
Mondwolke“ (1963), „Ruhe in der Ferne“ (1972)
L.: Bamberger 1966, Bolbecher/Kaiser 2000, Hall/Renner 1992, Langer 1957, ÖNB 2002,
Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Spiel 1976, Wall 1995, Wall 2004, Wedel
2010, www.aeiou.at
Braun-Schlesinger Elly, geb. Schlesinger; Gegnerin des NS-Regimes und
Antiquitätenhändlerin
Geb. Wien, 13. 6. 1924
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Emanuel Schlesinger, Mutter: Berta Schlesinger, geb.
Fürst. E. B.-Sch. ist in einem orthodox-jüdischen Milieu aufgewachsen. Staatsbürgerschaft:
Ungarisch; Muttersprache: Deutsch.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika