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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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B | Breuer422 erfasst und in das KZ Ravensbrück überstellt. Sie wurde auf Block 11, dem Jüdischen Block untergebracht. Mit Käthe Leichter zusammen schrieb sie das Stück „Schumm Schumm“, das mit Spottliedern auf die SS durchsetzt war. Das Manuskript musste im Lager vernichtet wer- den. 1940 wurde das Stück im Lager aufgeführt. Die Aufführung wurde durch einen Spitzel verraten, die Beteiligten erhielten schwere Strafen. Sie selbst entkam der Bestrafung, da sie eine harmlosere Variante des Theaterstücks für die SS bereitgehalten hatte. 1942 wurde sie im Zuge der „Aktion 14 f 13“ in der Heil- und Pflegeanstalt Bernburg vergast. Qu.: Österreichisches Institut für Zeitgeschichte, Mikrofilme. MF-A/220,S.0837ff; LG Wien I, 26 Vr 1420/32), Archiv der RAK Wien, WStLA (Meldeunterlagen), DÖW. L.: Knapp 2003, Sauer/Reiter-Zatloukal 2010, Sporrer 1983 Barbara Sauer Breuer Josefa; Pädagogin und Widerstandskämpferin Geb. Wien, 15. 11. 1920 J. B. wurde am 15. November 1920 in Wien als Tochter von Franz und Josefa Breuer geboren. Die Familie war streng katholisch. Bereits als junges Mädchen war J. B. Anhängerin des Dollfuß’schen Ständestaats und Mitglied des Österreichischen Jungvolks. Sie besuchte das Untergymnasium und anschließend die Lehrerinnenbildungsanstalt, wo sie 1939 die Reife- prüfung mit Auszeichnung ablegte. Anfang 1940 trat sie eine Stelle als Volksschullehrerin in Mödling an. Etwa im Sommer 1939 fand J. B. Anschluss an die „Österreichische Bewegung“ (auch „Österreichische Front“) des Jusstudenten Friedrich Theiss, eine katholisch-konser- vative Widerstandsgruppe, die für die Unabhängigkeit Österreichs eintrat. Theiss gründete innerhalb der Organisation eine eigene Mädchengruppe. J. B. übte das Amt einer Kassier- in aus, indem sie Mitgliedsbeiträge und Spenden einsammelte und die Kassa aufbewahrte. Auch warb sie weitere Mitglieder und organisierte Zusammenkünfte der Mädchengruppe, der auch ihre jüngere Schwester Edith angehörte. Anfang 1940 erhielt die Gestapo Kennt- nis von der illegalen Organisation. J. B. wurde am 7. Februar in der elterlichen Wohnung festgenommen und bis 13. Juni 1940 im Wiener Landesgericht inhaftiert. Nach ihrer Ent- lassung durfte sie ihren Beruf als Lehrerin nicht mehr ausüben und arbeitete als Büroange- stellte. Obwohl ursprünglich wegen Hochverrats ermittelt wurde, lautete die Anklage gegen die Mitglieder der „Österreichischen Bewegung“ schließlich auf Verstoß gegen das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien. Im Prozess vor dem Sondergericht II beim Landgericht Wien am 17. Dezember 1941 wurde J. B. zu 10 Monaten Haft verurteilt. Die Reststrafe auf die Untersuchungshaft wurde auf Bewährung ausgesetzt. Unmittelbar nach dem Ende des Krieges trat sie in die Österreichische Volkspartei ein. Im Juni 1945 konnte sie ihren Beruf als Volksschullehrerin wieder aufnehmen. 1968 wurde sie zur Volksschuldirektorin ernannt. 1973 promovierte sie in Pädagogik zum Dr.phil. J. B. ist Trägerin des Ehrenzeichens für Verdienste um die Befreiung Österreichs und des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien. Sie ist Mitglied der ÖVP-Kameradschaft der politisch Verfolgten, wo sie im Wie- ner Landesvorstand tätig war, und gehörte lange Jahre dem Vorstand des Dokumentations- archivs des österreichischen Widerstandes an. Qu.: DÖW 4.381, 9.363, 20.000/b553, 20.100/1168, Curriculum vitae. In: Karl Linkes Theo- rie des Gesamt- und des Sprachunterrichtes. Wien, Diss. 1972.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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