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Brunet | B 445
zweiten Mann, Adolf Neumann, nach Schweden. Hier war sie als Journalistin tätig, ehe das
Ehepaar 1954 aus privaten Gründen nach Österreich zurückkehrte.
L.: Müssener 1974
Brunet Jole, geb. Gaspari; Modistin und Widerstandskämpferin
Geb. Görz/Gorizia/Gorica, Italien, 29. 9. 1920
Gest. Kremsmünster, OÖ, 2009
J. G. wurde am 29. September 1920 in Görz, Italien, geboren. Ihr Vater hatte eine leitende
Stellung in einer Baufirma inne, die Mutter war Modistin. Mit vier Jahren übersiedelte
J. B. nach Wien. Sie wuchs in einem christlich-sozialen Milieu auf. Nach der Schulzeit
absolvierte sie eine Modistenlehre. Anschließend besuchte sie eine Abend-Maturaschule,
um ein Studium beginnen zu können. 1943 in einen kriegswirtschaftlichen Betrieb dienst-
verpflichtet, musste sie die Maturaschule abbrechen. Aus ihrer religiös motivierten pazifis-
tischen Einstellung heraus begann sie fehlerhaftes Material herzustellen. Sie wurde wegen
Sabotage festgenommen und in das Arbeitserziehungslager Oberlanzendorf eingeliefert.
Am 25. Oktober 1944 kam sie ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück, wo sie bis zu
ihrer Entlassung am 13. März 1945 blieb. Infolge der Haft erlitt sie gesundheitliche Schä-
digungen, unter anderem eine Rückenverletzung. Von 1967 bis 1982 war sie als selbständi-
ge Modistin tätig. In dieser Branche war sie Vorsitzende der Meisterprüfungskommission.
L.: Dokumentationsarchiv 1992b, Gemeindenachrichten Kremsmünster: (http://www.
kremsmuenster.at/gemeindeamt/…pdf) Jänner/Februar 2010
Christine Kanzler
Brunmair Maria; Parteifunktionärin
Geb. Christkindl, OÖ, 23. 6. 1885
Gest. ?
LebenspartnerInnen, Kinder: 1952 Witwe eines BB.-Angestellten.
Laufbahn: War in der Sozialistischen Partei Vorarlbergs in mehreren Funktionen tätig: Lan-
des-Frauenkomitee, Kontrolle, Parteiausschuss Bludenz, Vorsitzende der Frauenorganisa
tion
Bludenz, Ausschuss Kinderfreunde.
Qu.: Renner-Institut, Bibliothek: Personalerhebungsbogen des Zentralsekretariats der SP
Wien 1949 und 1952 (von ihr selbst ausgefüllt), Tagblattarchiv (Sammelmappe).
Brunner Josefine, geb. Ragnes, Deckname: Erika; Hausangestellte und
Widerstandskämpferin
Geb. Innsbruck, Tirol, 26. 2. 1909
Gest. München/Stadelheim, Deutsches Reich (Deutschland), 9. 9. 1943
J. B. wurde als uneheliches Kind des Kanzlisten Josef Ragnes (geb. 1888 in Kufstein) und
der gleichaltrigen Agnes Adam zu Ehrenport aus Schwoich in Innsbruck geboren. Da die
Familie Adam einer Verbindung ihrer Tochter mit einem „Bürgerlichen“ nicht zustimmte,
wurde das Kind zu den Großeltern Ragnes in Rovereto, Italien, in Obhut gegeben. Erst
mit fünfzehn Jahren kam J. B. zu ihren Eltern, die inzwischen verheiratet waren und eine
weitere Tochter und einen Sohn hatten, nach Kirchbichl in Tirol. Als Absolventin der
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika