Seite - 524 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Bild der Seite - 524 -
Text der Seite - 524 -
C |
Corony524
Corony Blanda, Ps. Rod(erich) Freimund, Leo Schellbach; Schriftstellerin
Geb. Wien, 1841
Gest. Halle a. d. S., Preußen (Deutschland), 1911
Laufbahn: Verfasste zahlreiche Unterhaltungsromane.
W.: „Frauen-Rache“ (1892), „Die Wiederaufrichtung des deutschen Kaiserreiches“ (1894),
„Doppelleben“ (1895), „Das graue Haus“ (1898), „Ein Sangesfest“ (1899), „Das stille Kind.
Dorfgeschichte“ (1899), „Satan Gold“ (1900), „Wen trifft die Schuld?“ (1902), „Auf ab-
schüssiger Bahn“ (1902), „Jugendliebe“ (1905), „Zertretenes Glück“ (1906), „Die Einsiedle-
rin von Helmsbruck“ (1909), „Durch eigene Hand“ (1919)
L.: Geißler 1913, Giebisch/Pichler/Vansca 1948, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubeni-
cek 1982
Cosmerovius Susanna Christina, geb. Saher; Buchdruckerin
Geb. Wien, 1632
Gest. Wien, 5. 6. 1702
S. Ch. S. stammte aus einer wohlhabenden Wiener Bürgerfamilie und wurde die zweite
Frau des bedeutenden Wiener Buchdruckers Stanislaus Matthäus Cosmerovius (eigentlich
Cosmerov, auch Kosmerovius, 1606–1674), geb. in Wawrzenczyce/Polen, der 1640 mit ei-
ner bescheidenen Offizin nach Wien kam, im selben Jahr mit Maria, der Witwe des Buch-
händlers Formica, die Ehe schloss und bereits im Jahr darauf als Universitätsbuchdrucker
ausgewiesen ist. Maria starb 1643. S. Ch. brachte „nebst materiellen Mitteln für den Auf-
schwung seiner Buchdruckerei und seines Buchhandels auch häuslichen Sinn und eine be-
sondere Neigung für diese Geschäfte mit; seither stand sie ihm in allen Unternehmungen
tüchtig zur Seite.“ (Mayer). Sie hatte mit ihm vier Kinder. Nach seinem Tod am 21. 5. 1674
nahm sie „in dem Jurisdictionsstreit, der sich über die Abhandlung zwischen Universi-
tät und Stadtrat entsponnen hatte, ihre Interessen energisch wahr und führte durch ein
wohlmotiviertes Hofgesuch auch die für sie günstige Entscheidung der Regierung herbei,
wonach sie so lange von beiden Behörden unbehelligt bleiben sollte, bis zwischen ihnen
der Conflict entschieden wäre“ (Mayer) So rettete sie mit Zähigkeit und Durchsetzungs-
vermögen das Geschäft für ihren minderjährigen Sohn Johann Christoph, der den Betrieb
1674 übernahm. Dieser starb 1685, erst 29jährig, und seine zweite Frau Theresia geb. König
ein Jahr später. Der Betrieb fiel daher 1686 an seine Mutter S. Ch. zurück, die ein kaiser-
liches Privilegium erhielt und ihn bis zu ihrem Tod 1702 leitete – schließlich allein, weil
auch ihre Enkelin und Miteigentümerin Anna Maria Slaby vor ihr starb. Sie führte die
Druckerei auf dem bisherigen hohen Niveau weiter, druckte Textbücher für Oratorien und
Opern sowie Hof- und Universitätsdrucksorten, aber auch Werke wie Gabriel Froelichs
„Collectiones mathematicae de architectura militari“ oder „Vienna gloriosa“ sowie „Ephe-
merides Leopoldinae“ von Ignaz Reiffenstuell. Kurz vor ihrem Tod konnte sie bei Kaiser
Leopold I. noch erreichen, dass alle Privilegien und Freiheiten auf ihre Urenkelin Anna
Maria Slaby übertragen wurden, und setzte diese und deren Vater RegRat Dr. Josef F. Slaby
als Erben ein. So kämpfte diese tüchtige, erfolgreiche Geschäftsfrau bis zu ihrem Tod um
die Erhaltung des Druckereibetriebes in der Familie; doch 1715 wurde er an J. B. Alexan-
der Schönwetter verkauft. Sie starb am 5. 6. 1702 in ihrem Hause in der Bäckerstraße und
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika