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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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D | Dasovsky556 bis 1938 Mitglied an Max Reinhardts Ensemble. Gastspiele in New York, an Salzburger und Münchner Festspielen. 1932/33 als Gast am Neuen Theater in Frankfurt am Main. 1933/34 am Burgtheater und am Deutschen Volkstheater. 1938 emigrierte sie über Zürich und Paris nach New York, spielte unter anderem an der „Österreichischen Bühne“. 1942 Gründung mit Grete Mosheim, Hans Jaray, Oskar Karlweis und Felix G. Gerstmann der deutschen Theatergruppe „The Players from Abroad“. Auftritte am Broadway, 1944 US-amerikanische Staatsbürgerschaft. In den 1940er Jahren Auftritte in Radio-Soap-Operas. Ab Juni 1945 am Theater des City Colleges of New York. Ab 1945 Leiterin des Practical Theatre in New York. 1948 Unterricht im Fach „Praktisches Theater“ am Master Institute of United Arts in New York. Ab 1951 Arbeit beim Fernsehen. Ab 1955 in amerikanischen Filmen. In den 1950er und 1960er Jahren Gastvorstellungen in Budapest und Westberlin. Mitglsch.: Mitglied der Actors’ Equity Assn. u. a. Vereinigungen. Qu.: Tagblattarchiv/Wienbibliothek (Personenmappe). L.: Bauer 1988, Morgenstern 2009, Trapp/Mittenzwei 1999, Wikipedia Dasovsky Hermine, genannt „Mutter Dasovsky“; Gastwirtin Geb. 13. 3. 1903 Gest. 8. 6. 1964 Laufbahn: H. D. wurde von den Inhaftierten des Straflagers Lobau „Mutter Dasovsky“ ge- nannt. Sie betrieb dort nicht nur eine kleine, einfache Gastwirtschaft, genannt „Schönes Platzerl“, sondern half den von den Nazis inhaftierten Menschen  – das waren Belgier, Fran- zosen, Jugoslawen, Holländer und ungarische Juden  – wo sie nur konnte und setzte dabei oft genug ihr Leben auf’s Spiel. Den Lagerinsassen war es erlaubt, nach der Arbeit zu bestimmten Zeiten das Gasthaus zu besuchen. Dort versorgte H. D. sie mit Lebensmitteln, auch wenn diese nicht bezahlen konnten. Zu jener Zeit, als das Geld ohnehin täglich an Wert verlor, war es H. D. wichtiger den Lagerinsassen beim Überleben zu helfen. Hätte die SS gewusst, dass sie die Preise auf den Groschen genau ausschließlich vom Wachpersonal verlangte, wäre sie wohl selbst in arge Bedrängnis geraten. Weiters wäre es ihr gesetzlich verboten gewesen auch nur ein privates Wort mit den Häftlingen zu wechseln, doch in der Rolle als Wirtin und Helferin war auch das ihr gänzlich gleichgültig. Sie pflegte ihre privaten Kontakte zu ihren Schützlingen, „hörte mit ihrem Herzen zu“ (Hansen-Schmidt), wo sie die Sprache nicht verstand und organisierte außerdem den Austausch von Briefen an die Angehörigen. Selbst kleine Päckchen der Familien konnte sie in das Lager schmug- geln. Einmal schaffte sie es sogar ein Stell-dich-ein eines Franzosen mit seiner Frau zu arrangieren. Auch hier war ihr die tiefe Dankbarkeit des Franzosen genug. Es grenzt an ein Wunder, dass die guten Taten der H. D. nie aufgedeckt wurden. Alle Insassen behiel- ten Stillschweigen und am Ende waren die ständigen Bombenangriffe auf die Fabrik ein guter Deckmantel ihrer gefährlichen Aktionen. Nach dem Kriegsende wurde von den Be- satzungsmächten vermutet, dass H. D. eine aktive Nationalsozialistin war. Auf das Drängen des Häftlings Karl Rössel-Majdan verfasste sein Vater ein Zeugnis in dem er alle Wohltaten der Wirtin H. D. aufführte: „[ … ] dass Hermine Dasovsky [ … ] den politischen Häftlingen sowie auch den dort befindlichen Juden und Jüdinnen in tapferer, das eigene Leben und die Existenz nicht achtender Weise zahlreiche Wohltaten erwiesen hat [ … ]. Mutter Dasovsky
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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