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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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D | Deutsch586 analytischen Vereinigung, Schülerin und Analysandin Sigmund Freuds, arbeitete zur Theorie der weiblichen Sexualität, 1924 Aufbau des Wiener Ausbildungsinstitutes für Psychoanalyse, 1925–34 erste Vorsitzende des Lehrinstituts der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, 1932 Leiterin des Technischen Seminars der Vereinigung, Nachfolgerin Wilhelm Reichs. Emigrierte 1934 in die USA. In Boston Mitglied und Lehranalytikerin der Boston Psycho- analytic Society and Institute, Psychiaterin am Massachusetts General Hospital. Arbeitete ab 1964 hauptsächlich mit Jugendlichen. Menninger Award der American Psychoanalytic Association. H. D. ist eine der wichtigsten Frauen in der Geschichte der Psychoanalyse, man schätzte sie als Schülerin Freuds, als Theoretikerin der weiblichen Sexualität, der Neurosen- lehre und der Charakterpathologie ebenso wie als Lehranalytikerin. Qu.: Massachusetts Institute of Technology; Tagblattarchiv (Personenmappe). W.: „Zur Psychoanalyse der weiblichen Sexualfunktionen“ (1925), „Psychoanalyse der Neu- rosen. Elf Vorlesungen gehalten am Lehrinstitut der Wiener Psychoanalytischen Vereini- gung“ (1930), „Neuroses and character types: Clinical psychoanalytic studies“ (1965), „Selected Problems of Adolescence“ (1967), „A psychoanalytic study of the myth of Dionysos and Apollo“ (1969), „Selbstkonfrontation. Eine Autobiographie“ (1975) L.: Appignanesi/Forrester 1992, Boothe 2002, Handlbauer 2000, Kerbl 1992, Kratzer 2001, Mühlleitner 1992, ÖNB 2002, www.aeiou.at Deutsch Judith, Deutsch-Haspel; Schwimmerin Geb. Wien, 18. 9. 1918 Gest. Herzliya, Israel, 20. 11. 2004 Laufbahn: Mitglied der Hakoah in Wien. Mehrfache österreichische Schwimmmeisterin und von 1933 bis 1935 Rekordhalterin in 100, 220 und 400m Freistil, 1935 brach sie 12 nationale Rekorde und war dafür auserwählt, Österreich bei den Olympischen Spielen 1936 zu vertreten, wo ihr außerordentlich gute Medaillenchancen zugerechnet wurden. J. D. be- antwortete die Einladung zum Training am 26. Juni 1936 mit den folgenden Worten: „Ich kann als Jüdin an den Olympischen Spielen nicht teilnehmen, weil mir das mein Gewissen verbietet.“ Wegen immer umfassenderen Diskriminierungen von JüdInnen weigerte sich J. D. an „Hitlers Olympiade“ teilzunehmen. Wegen „schwerer Schädigung des österreichi- schen Sportes“ und „grober Mißachtung des olympischen Geistes“ wurde J. D. zunächst auf Lebenszeit für alle nationalen und internationalen Wettkämpfe gesperrt. Ihre Rekor- de wurden aus den Rekordlisten des österreichischen Schwimmsportes gestrichen. Unter dem Druck der internationalen Sportpresse wurde die Sperre auf zwei Jahre reduziert. Die Familie emigrierte nach Palästina und ließ sich in Haifa nieder, der einzigen Stadt mit einem Schwimmbecken in olympischen Dimensionen. Erst im Juni 1995 wurden J. D. in einer feierlichen Zeremonie durch den österreichischen Botschafter in Israel ihre Titel und Medaillen wieder zuerkannt. Der damalige Parlamentspräsident Dr. Heinz Fischer schrieb „It’s deep sorrow for the event. Perhaps we are apologizing to late, but better now than ne- ver.“ J. D. antwortete: „I am happy to accept your apologies and the withdrawal of sanctions against me. And in no way do I regret having done what I did sixty years ago.“ Ausz.: 1936 Goldenes Ehrenzeichen der „Sportlerin des Jahres“. L.: Dutzler 1995, Payerl 1990, Schachinger 2006, Wikipedia, http://www.jewishsports.net/
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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