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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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Deutsch | D 587 Deutsch Maria, Deutsch-Kramer, geb. Herzmansky, verh. Kramer, Deckname in Spanien: Herminia Gonzáles; Widerstandskämpferin, Lehrerin, Schuldirektorin und Gemeinderätin Geb. Bad Vöslau, NÖ, 22. 6. 1884 Gest. Wien, 11. 6. 1973 Herkunft, Verwandtschaften: Mutter († 1936); 2 Brüder: Fritz, Beamter im Finanzminis- terium Wien († 1947); Karl, Regierungsrat im Innenministerium Wien, nach 1945 Hofrat. LebenspartnerInnen, Kinder: 1. Ehe mit Joseph Kramer, aus dieser Ehe Tochter: Dr. Hed- wig E. F. Jahoda (1911–1961), Psychologin; 1923–1945 Lebensgefährtin des führenden so- zialdemokratischen Politikers Julius Deutsch (1884–1968), Dr.iur. Ausbildungen: Mehrere Semester Studium der Philosophie an der Universität Wien, 1905 und 1906 Lehrbefähigungsprüfung für Volks- und Hauptschulen. Laufbahn: Ab 1904 im Schuldienst, ab 1924 Hauptschuldirektorin in Wien; 1920 –1923 und 1932–1934 Gemeinderatsmitglied der SDAP, 1930–1933 häufig Gastrednerin auf antinatio- nalsozialistischen Kundgebungen der SPD in Thüringen und Sachsen. Mitarbeit im Freiden- kerbund. Gehörte zum Projektteam der Marienthal-Studie und war zwischen November 1931 und Mai 1932 vermutlich als Beziehungsberaterin in Marienthal tätig. 1934 nach den Februar- kämpfen Flucht nach Brünn, nach der Rückkehr nach Wien im Juli 1934 kurzfristig in Haft, Zwangspensionierung, August 1934 Entlassung mit Auflage der Ausreise aus Österreich; 1935 bis März in Brünn und Prag, anschließend wieder in Wien, 1935–1936 Kurierdienste zwischen dem ALÖS in Brünn und Wien. Dezember 1936 bis Jänner 1938 enge Mitarbeiterin ihres Le- bensgefährten Julius Deutsch, damals General der Inter-Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg, in Valencia Deckname Herminia Gonzáles. Nach Wien zurückgekehrt wurde M. D. im März 1938 beim Ausreiseversuch verhaftet, aber nach Intervention britischer sozialistischer Politi- ker im November 1938 freigelassen. Im Mai 1939 mit befristeter Ausreisegenehmigung nach London, im Juli nach Paris, wo sie mit Julius Deutsch an den Verhandlungen über die Bildung einer österreichischen Exilvertretung teilnahm. Juni 1940 Rückkehr nach London, von wo sie im August nach Kuba weiterreiste und dort interniert wurde. Seit Jänner 1941 lebte M. D. in New York, wo sie als wichtige sozialdemokratische Exilpolitikerin wirkte. Mitarbeit in der „Free World Association“ (FWA), 1942 Mitbegründerin der Hilfsorganisation „Associated Austri- an Relief“, ab 1943 Mitglied des „European-American-Club“ der FWA, Radiosprecherin für Sendungen nach Österreich und Deutschland, September 1943 bis Mai 1945 Mitarbeiterin des Biographical Records der US-Regierung in New York, ab 1943 Mitglied eines Ausschusses der österreichischen Sozialisten in New York zur Planung des künftigen Ausbildungswesens in Österreich. Im Mai 1946 Rückkehr nach Wien, 1946 bis 1948 wieder als Hauptschuldirektorin tätig. Senatsvorsitzende bei der Sonderkommission I des Wiener Stadtschulrates, welche mit der Überprüfung nationalsozialistischer Lehrer und Lehrerinnen beauftragt war. 1947 Ernen- nung zur Schulrätin, 1948 Pensionierung, 1958 Ernennung zur Oberschulrätin. Qu.: DÖW; IfZ München; Tagblattarchiv (Personenmappe). L.: Buttinger 1953, Buttinger 1972, Dokumentationsarchiv 1995, Landauer 2003, Maimann 1975, Pasteur 1986, Patzer 1961, Politikerinnen in Wien 2000, Röder/Strauss 1980 –83, Die sozialdemokratischen Gemeinderätinnen von Wien. In: Die Unzufriedene (Wien), 16. 6. 1932, Nr. 23, Müller, Reinhard: Maria Deutsch. agso.uni-graz.at/marienthal/bibliothek/ biografien/, www.freidenker-oesterreich.at/
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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