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schistisches Engagement in der Gruppe rund um die Buchhandlung „Schwarze Rose“; 1942
Deportation nach Theresienstadt. Unterrichtete von ihren Eltern getrennte Kinder, woraus
über 4000 Kinderzeichnungen entstanden. Am 6. 10. 1944 Deportation nach Auschwitz.
Als die Kinderzeichnungen aus Theresienstadt in aller Welt ausgestellt wurden, begannen
ehemalige SchülerInnen über F. D.s Unterricht zu sprechen. Schuf 1921 die außergewöhn-
liche, 240 cm hohe Skulptur „Anna Selbsttritt“, zusammengesetzt aus Röhren und Kugeln
aus den Stoffen Nickel, schwarzes Eisen, Messing, Glas, weißem und rotem Lack. Das
Atelier Dicker-Singer erhielt Aufträge zu Wohnungsumbauten und Einrichtungen, u. a. aus
dem intellektuellen Bürgertum, es entstanden u. a. Möbel aus der Kombination edler Mate-
rialien mit Kunststoffen und Stahl.
L.: ARGE Architektinnen und Ingenieurkonsulentinnen 1999, Ausstellungskatalog Hoch-
schule für Angewandte Kunst 1988, Ausstellungskatalog Jüdisches Museum 1991, Bruegger
1999, Fischer 2003, Kramer 2000, Kratzer 2001, Makarova 1990, Makarova 2000, Parik 1988,
Skochová 1983, Zwiauer 1997, Zwiauer 2002
Die Alte von Lendorf; Frau auf Römerstein
2. Jh. n. Chr. (?)
Das ausdrucksvolle Medaillionporträt aus dem heutigen Kärnten (damals zur römischen Pro-
vinz Noricum gehörend) zeigt Kopf und Brust einer faltenreichen älteren Frau in einheimischer
Tracht mit hoher Modiusmütze (Leder oder Filz), darüber gezogenem Schleier und reichem
Schmuck auf Hals, Armen und Gewand. Es handelt sich offensichtlich um eine vornehme Frau.
Qu.: Medaillionporträt, eingemauert an der Außenseite der Apsis der Kirche von Lendorf,
heute in Klagenfurt/ Landesmuseum für Kärnten.
L.: Walde 2005 Edith Stumpf-Fischer
(Die) Schmid(in); Hebamme
Geb. ?
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter: Margarethe.
Laufbahn: Die Sch. war Hebamme im Dienste der Wittelsbacher in München. Die gebürtige
Wittelsbacherin Erzherzogin Maria (1551–1608), Frau Erzherzog Karls von Innerösterreich
(1540–1590), forderte sie zu den Geburten ihrer Kinder an und ließ sie jeweils aus München
nach Graz kommen. Herzogin Anna von Bayern (1528–1590), die Mutter Marias, rät ihr
1575, der Sch., die sie für die bevorstehende Geburt der Erzherzogin Maria Renea, die dann
am 4. Jänner 1576 das Licht der Welt erblickte, erbeten hatte, außer der 100 Kronen und den
Taft für einen Rock, wie es Erzherzog Karl vorgesehen hatte, noch ein „Pecherl“ und etwas für
ein Gewand für deren Mann zu geben. Auch bei der Geburt von Elisabeth am 14. März 1577
stand ihr die Sch. bei. Die Sch. wurde auch im selben Jahr als Hebamme bei Annas Schwester
Johanna (1547–1578), die mit dem Herzog von Florenz verheiratet war, und etwas später als
Maria entbinden sollte, erwartet. Wie lange die Sch. im Dienste Marias stand, ist nicht ganz
klar. 1589 geht aus einem Schreiben der Hebamme Katharina Khirmair hervor, in dem sie um
eine lebenslange Provision bat, dass sie schon acht Jahre in Marias Diensten stand.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika