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Doxat | D 617
und mit Juli 1959 zum wirklichen Amtsrat ernannt. Nach ihrer Rehabilitierung arbeitete sie
zuerst wieder für die Büchernachweisstelle, wurde nach kurzer Zeit aber wieder der Theater-
sammlung zugeteilt und blieb bis zu ihrer Pensionierung 1966 in der Sammlung. In diesen
16 Jahren waren ihre Kenntnisse der Materie eine wesentliche Hilfe bei der Aufarbeitung
der vielen Erwerbungen der Sammlung. So hat sie von 1950 bis 1957 die Theatralia laufend
in der Titelaufnahme beschrieben, außerdem von 1957 bis 1966 an die 9.000 Graphikblätter
bearbeitet (d. h. katalogisiert und inventarisiert) sowie von 1959 bis 1966 über 30.000 Au-
tographen. Besonders die von der ÖNB erworbenen Sammlungen Paulsen, Bleibtreu und
Aslan hat sie umfassend zur Aufarbeitung gebracht. Darüber hinaus hat sie auch die Be-
schlagwortung der bearbeiteten Objekte übernommen. Auch die Bestimmung vieler Nega-
tive für die Porträtsammlung oblag ihr. In einem Nachruf wird sie als „eine Dame im besten
Sinn des Wortes“ und als „der Typ der guten alten österreichischen Beamtin“ bezeichnet.
Neben ihrer Arbeit fand sie noch Zeit für Vorträge im kleineren Kreis und für Publikationen.
Ausz.: Mit ihrer Pensionierung mit Ende 1966 wurde G. D. zum Regierungsrat ernannt.
1972 wurde ihr vom Bundespräsidenten Franz Jonas der Berufstitel Professor verliehen.
Qu.: ÖStA, AdR, PA Gertrude Doublier, ÖNB Archiv, PA Gertrude Doublier.
W. u. a.: „Charlotte Wolter und ihr Einfluß auf das Drama ihrer Zeit. Wien, Univ., Diss.“
(1925), „Hedwig Bleibtreu. Ein Beitrag zur Geschichte des Burgtheaters“ (1933), „Gem. m.
Zeleny, Walter: Hedwig Bleibtreu. Wesen und Welt einer großen Burgschauspielerin“ (1948),
„Alphonse Daudet: Pariser Novellen [Ausw., Übers. u. Vorw.: Gertrud Doublier]“ (ca. 1950),
„Mitarbeit: Hedwig Bleibtreu ein Beitrag zur Gesch. des Burgtheaters 1933 (Lexikon der
Frau Bd. 1“ (1953), „Burckhard, Max Eugen. In: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), „Ma-
ria Stuart. Ihr Leben als Königin und Frau“ (1959), „Elßler, Fanny. In: Neue Deutsche Bio-
graphie 4„ (1959), „Frank, Katharina. In: Neue Deutsche Biographie 5“ (1961), „Gallmeyer,
Josephine. In: Neue Deutsche Biographie 6“ (1964), „Geistinger, Marie. In: Neue Deutsche
Biographie 6“ (1964), „Frankreichs Weg zur Einheit. Valois, Guisen, Hugenotten“ (1967),
„Gem. m. Fuhrich, Fritz (Hrsg.): Hermann Thimig. Ein Leben in Dokumenten“ (1972)
L.: Doublier 1972, Gruber 1986, Trenkler 1971, Trenkler 1973
Christina Köstner-Pemsel
Doxat Adrienne (Ada), verh. Fistravec-Doxat; Malerin und Grafikerin
Geb. Marburg, Stmk. (Maribor, Slowenien), 6. 10. 1893
Gest. Wien, 13. 4. 1946
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Alois Doxat, Mutter: Alida Kautny.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1923 Heirat mit dem akademischen Maler Othmar Fistra-
vec (1882–1950. Ab 1936 Adoptivmutter von Dr. Gregor Robert Doxat, dem Sohn ihrer
Schwester Alida.
Ausbildungen: Kunstschule für Frauen und Mädchen in Wien.
Laufbahn: Lebte mit ihrem Mann zeitweilig in Fürstenfeld, Stmk. dann Wolfpassing /
NÖ. und Wien. Vereinzelte Ausstellungsbeteiligungen 1928–1931 im Rahmen der Wiener
Secession und des Hagenbunds (z. B. Frauenkunstausstellung 1930). Entwickelt ausgehend
von Schiele und Quellen des deutschen Expressionismus (Brücke, Blauer Reiter) einen be-
tont eigenständigen Stil mit starken kubistischen Elementen. Außergewöhnlich ist auch
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika