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Drey622
Drey Hertha; Schauspielerin
Geb. ?
Gest. ?
Laufbahn: Mitwirkende in Melnitz’ Inszenierung von Bruno Franks „Sturm im Wasserglas“
an der „Österreichischen Bühne“ New York.
L.: Trapp/Mittenzwei 1999
Drucker Malwine; Sängerin
Geb. Wien, 1871
Gest. ?
Ausbildungen: Absolvierte Gesangsstudien bei Frau Pessiak-Schmerling.
Laufbahn: Als Konzertsängerin tätig.
L.: Eisenberg 1891
Druskowitz Helene von, geb. Druschkovich, Helena Maria; v. Calagis, Ps. Adalbert
Brunn, Erna, H. Foreign, Frl. E. v. René, H. Sakkorausch, Sacrosanct, Erna von Calagis;
Philosophin, Literaturwissenschafterin, Dramatikerin und Übersetzerin
Geb. Wien-Hietzing, Wien, 2. 5. 1856 (1858)
Gest. Mauer-Oehling, NÖ, 31. 5. 1918
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Adelige v. Biba († 1888); Vater: orientalischer Kauf-
mann; 2 Brüder. Nach dem Tod des Vaters († 1858) und kurz später des Stiefvaters († 1863)
war es ihrer Mutter durch ein beträchtliches Erbe möglich, H. und deren Brüder eine höhe-
ren Bildung zu finanzieren.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1887 begann vermutlich ihre Liebesbeziehung zu Therese
Malten, Opernsängerin an der Dresdner Staatsoper. Diese Beziehung wurde von einer Ver-
leumdungskampagne begleitet und endete 1891.
Ausbildungen: Privatunterricht; mit 17 Jahren als Externistin Matura am Piaristengym-
nasium Wien; Wiener Konservatorium, 1873 Examen als Pianistin; nach der Matura mit
der Mutter Übersiedlung nach Zürich, wo Frauen bereits seit 1867 zum regulären Studium
zugelassen waren. Nach ihrem Studium der Philosophie, Archäologie, Germanistik, Orien-
talistik und modernen Sprachen wurde sie 1878 als erste Österreicherin und als zweite Frau
nach Stefania Wolicka als Philosophin promoviert (Dr.phil. cum laude).
Laufbahn: 1878–1882 literaturhistorische Vorträge in zahlreichen europäischen Städten, freie
Schriftstellerin, Musikkritikerin, Übersetzerin. Konnte sich jedoch auf dem Gebiet der Li-
teraturwissenschaften nicht etablieren. Ausgedehnte Studienreisen führten sie nach Frank-
reich, Italien, Spanien und Nordafrika. 1881 machte sie die Bekanntschaft mit Marie von
Ebner-Eschenbach und Betty Paoli, die ihr Drama „Sultan und Prinz“ wegen mangelnder
Moralvorstellungen verurteilten. 1884 lernte H. D. Rainer Maria Rilke, Lou Andreas-Sa-
lomé und Friedrich Nietzsche kennen. Erst von Nietzsche begeistert, wurde sie nach dem
eingehenden Studium seines Werkes und Analyse seiner Einstellung gegenüber Frauen zu
seiner schärfsten Kritikerin und sprach ihm in „Moderne Versuche eines Religionsersatzes“
von 1886 jegliche philosophische Qualifikation ab.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika