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Adels, wie die kunstliebenden Gräfinnen Salm und Dönhoff. Maria Gräfin Dönhoff, eine
geborene Prinzessin Camporeale auf Sizilien, später die Gattin des deutschen Reichskanz-
lers Bülow, zu jener Zeit verheiratet mit dem Botschafter Graf Dönhoff, führte selbst einen
der bekanntesten Salons im Wien der Gründerzeit.
L.: Gerstinger 2002
Dvorak Olga, Dworschak; Schauspielerin
Geb. Innsbruck, Tirol, 1867
Gest. Wien, 1898
Ausbildungen: Schülerin von Brandl und Gänsbacher.
Laufbahn: War in Berlin, am Theater an der Wien und am Josefstadttheater engagiert. Mit-
glied des Deutschen Volkstheaters. Ab 1889 Lokalsängerin.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Eisenberg 1891, Nachruf in: AZ v. 6. 2. 1898
Dvorak-Stocker Ilse, geb. Stocker; Verlegerin
Geb. Graz, Stmk., 19. 1. 1922
Gest. Graz, Stmk., 9. 4. 2011
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Diplomlandwirt und Agrikulturchemiker Leopold
Stocker (1886–1950), Gründer des gleichnamigen Verlages (1917) und des Steirischen Bau-
ernbundes; Mutter: Marianne, geb. Lang (1894–1987). Ihr Bruder Wolfgang (1916–1944)
fiel im Zweiten Weltkrieg. Leopold Stocker wurde am 31. 3. 1938 zum „Vertrauensmann
für Steiermark“ ernannt und erhielt zunächst die Aufgabe, die arischen buchhändlerischen
Betriebe seines Bereiches einwandfrei festzustellen. Mit seiner Tätigkeit und seinen münd-
lichen und schriftlichen Äußerungen stellte er sich voll in den Dienst des Nationalsozialis-
mus. Nach Kriegsende wurde gegen ihn ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Ille-
galität und der Mitwisserschaft an einer Neonazibewegung eingeleitet, das 1949 eingestellt
wurde; auch wurde er wegen der illegalen Verbreitung einer Neonazi-Zeitschrift 4 Monate
in Haft genommen.
LebenspartnerInnen, Kinder: Am 8. 9. 1964 schloss sie die Ehe mit dem Berufsoffizier Oth-
mar Dvorak (1919–1997). Aus ihrer Ehe stammen zwei Söhne: Wolfgang (geb. 1966) und
Christoph (geb. 1967).
Ausbildungen: Studium der Anglistik, Geschichte und Deutsch an der Universität Graz,
Promotion zum Dr.phil. 1950.
Laufbahn: Ab 1941 war sie im familieneigenen Verlag tätig und nach dem Tod ihres Bruders
bereitete sie sich an seiner Stelle auf die Nachfolge in der Verlagsleitung vor: ab 1946 als
geschäftsführende Gesellschafterin; nach dem Tod ihres Vaters 1950 gemeinsam mit ihrer
Mutter und ab 1972 als Alleininhaberin, von ihrem Mann vor allem im wirtschaftlichen
Bereich intensiv unterstützt. Unter ihrer Leitung wurde der Verlag erfolgreich ausgebaut
und 1989 übersiedelte sie in ein verlagseigenes Haus in der Hofgasse 5. Schwerpunkte ih-
rer Verlagsproduktion waren landwirtschaftliche Bücher und Zeitschriften, z. B. Der fort-
schrittliche Landwirt (von ihrem Vater gegründet), weiters Geschichte und Politik, Aust-
riaca, Volkskunst, Jagd-, Berg- und Wander- sowie Kochbücher. 1995 übergab I. D.-St. die
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika