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Edlinger Elisabeth, geb. Schaffer; Widerstandskämpferin
Geb. Fladnitz, Stmk., 3. 11. 1894
Gest. Krumpen, Stmk., 20. 6. 1973
E. E. kam in Fladnitz im Bezirk Weiz zur Welt und lebte in den Jahren vor ihrer Verhaf-
tung in Trofaiach. Im Alter von 43 Jahren heiratete sie im Oktober 1938 im Evangelischen
Pfarr amt in Leoben Klement Edlinger. Als Kommunistin unterstützte sie die PartisanInnen-
gruppe Leoben-Donawitz, verteilte Flugschriften, stellte ihre Wohnung für geheime Treffen
zur Verfügung oder versteckte PartisanInnen. Am 25. April 1944 wurde sie verhaftet, der
„Vorbereitung zum Hochverrat“ angeklagt und vom Volksgericht zu einer KZ-Haft verurteilt.
In den Monaten vor ihrer Deportation war sie in der Justizanstalt Leoben, im Gestapoge-
fängnis in Graz, wo sie auch Misshandlungen ausgesetzt war, und zum Großteil im Poli-
zeigefangenenhaus Graz inhaftiert. Mit dem sogenannten Sondertransport vom 3. Oktober
1944 kam die zu diesem Zeitpunkt fast 50-Jährige in Ravensbrück an, wurde dort unter der
Nummer 75061 registriert und später ins Ravensbrücker Nebenlager Barth überstellt. Nach
ihrer Befreiung Ende April 1945 durch die Rote Armee kehrte E. E. nach Trofaiach zurück
und nahm ein Jahr später das Pflegekind Angela K. bei sich auf. Klement Edlinger kehrte
nicht zurück, er kam bereits im November 1944 in Mauthausen zu Tode. Im Fragebogen
des „Komitee der ehemaligen Politischen KZ.- u. Zuchthaus-Häftlinge“ listet Frau E. am
6. Dezember 1945 die materiellen Schäden auf: Kleidung, 1.200 Reichsmark, Geschirr und
Lebensmittel wurden ihr geraubt. In ihrer Wohnung lebte, während sie in Haft war, neun
Monate ein Nationalsozialist. In den folgenden Jahren arbeitete Frau E. unter anderem bei
einer Flaschenschank und hatte immer wieder unter haftbedingten Erkrankungen wie Rheu-
matismus, Nervenschwäche oder einer Herzneurose zu leiden. Über ihr weiteres Leben ist
nichts bekannt. E. E. verstarb am 20. Juni 1973 in Krumpen bei Trofaiach; sie war 78 Jahre alt.
Qu.: Justizanstalt Leoben Gefangenenvermerk 01. 04. 1944–03. 08. 1944, Landesarchiv Stei-
ermark: Opferfürsorgeakte, Sonderbestand Ravensbrück am DÖW: 50.170/51; 50.209/61.
L.: Muchitsch 1966
Brigitte Halbmayr
Effenberger Elisabeth Katharina, Ps. Elisabeth Wacha-Eggenberg; Schriftstellerin und
Journalistin
Geb. Wien, 29. 12. 1921
Laufbahn: Verfasst Lyrik, Essays, Theater- und Literaturkritiken. Beiträge in zahlreichen
Lyrik-Anthologien. Regelmäßige Zeitschriftenbeiträge in den Salzburger Nachrichten.
Ausz., Mitglsch.: P. E. N.-Club Salzburg, 1943 Adalbert Stifter-Preis, 1954 Georg Trakl-
Preis.
Qu.: DB NS-Lit. Graz.
W.: „Der Spielmann und seine Lieder“ (2005)
L.: Kürschner 1988
Effinger von Wildegg Pauline Baronin; Erzieherin
Geb.1808 od. 1809
Gest.1905
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika