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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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Elata | E 691 Elata Alster Gerda, auch Alster-Thau; Literaturwissenschafterin Geb. Wien, 1930 Herkunft, Verwandtschaften: G. T. wurde als Älteste von drei Geschwistern 1930 in Wien geboren. LebenspartnerInnen, Kinder: 1. Ehe mit Mordechai Alster, drei Kinder. 2. Ehe mit Chaim Elata. Laufbahn: Nach dem „Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich 1938 floh der Vater nach Holland und holte die Familie Ende 1938 nach. 1939 kam auch die Großmutter müt- terlicherseits nach. Bereits in Kindheitsjahren lernte sie in mehreren Sprachen gleichzeitig: Deutsch, Niederländisch, Jiddisch und Hebräisch. Nach der Okkupation Hollands durch die deutschen Truppen verbarg sich die Familie unter falscher Identität  – paraguayische Nationalität und der Religionsgemeinschaft der Karäer angehörend  – in Hilversum. So blieb die ganze Familie von Verfolgung, Deportation und Ermordung verschont. Nach der Befreiung stellte sich heraus, dass ihre Nachbarn sehr wohl von dieser Tarnung wussten, den Deutschen aber nichts davon verrieten. Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss G. T. 1948 das altsprachliche Lyzeum ab. 1952 hei- ratete sie Mordechai Alster, gemeinsam wollten sie nach Israel auswandern, was aber erst 1964 realisiert werden konnte. Mordechai Alster verstarb dort 1965 an Krebs, so blieb G. A. mit ihren drei Kindern allein in Israel. An der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan bekam sie eine Stelle als Lecturer für Allgemeine und Hebräische Literaturwissenschaft. 1973 hei- ratete sie in zweiter Ehe Chaim Elata, der als Professor für Ingenieurwissenschaft an der Ben-Gurion-Universität in Beer Sheva tätig war und später Präsident der dortigen Uni- versität wurde. G. E.-A. erwarb 1981 den Ph.D. an der Bar Ilan Universität und hatte da- nach verschiedene Stellen als Senior Lecturer und als Gastforscherin an Universitäten in England und den USA inne, bevor sie 1978 für fremdsprachige Literatur und Linguistik an die Ben-Gurion-Universität in Beer Sheva berufen wurde. 2001 nahm sie die Franz-Ro- senzweig-Gastprofessur an der Universität Kassel an. Die Forschungen von Prof. E.-A. be- wegen sich weit über die engeren Grenzen der Sprach- und Literaturwissenschaft hinaus, sie beziehen religionswissenschaftliche, philosophische, psychoanalytische, literaturtheore- tische und politische Fragestellungen grundlegend mit ein. Eine besondere Eigenart ihrer Forschungsmethode ist die Verknüpfung der Hermeneutik mit der aus der Tradition des Midrasch gewonnenen Kunst auslegender Wiedererzählung. Ihre Publikationen bezeugen eine enorme Spannweite, die von der griechischen Literatur und Tragödie, mit denen sich ihre Dissertation befasst, über die italienische Renaissance bis hin zur heutigen hebräischen und europäischen Gegenwartsliteratur. Eine Frucht dieser verschiedenen Traditionslinien ist ihr Buch „Talk of the Town: Jewish Attitudes to Civic Discourse“, das mit Rückgriff auf literarische Vorlagen den politisch-kulturellen Riss in der modernen israelischen Gesell- schaft aufarbeitet. W. u. a.: „Gem. mit Mossel, B. M.: Hadachlil. Leerboek van het Israëlisch Hebreeuws“ (1969), „On Noble and Base Hybris. Some Investigations into the Tragedies of Aeschylus. Disser- tation“ (1981), „Gathering the Leaves and Squaring the Circle. Recording, Reading and Writing in Dante’s ‚Vita Nuova‘ and ‚Divina Commedia‘„ (1983), „The King’s Double Bind. Paradoxical Communication in the Parodos of Aeschylus ‚Agamemnon‘„ (1985), „Gem. mit
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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