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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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E | Elisabeth704 gengabe die Burgen Montani, Lichtenberg, Tarasp und Landeck in Tirol sowie Michelsburg und Rosen im Pustertal, die bei der Erbteilung von 1271 allerdings wieder verloren gingen, mit Einkünften von 800 Silbermark. Diese Einkünfte reichen an die der Bistümer Brixen und Trient heran. Meinhard war also durchaus in der Lage, E. den Lebensstandard einer Königin zu bieten. In einigen nach ihrer Vermählung ausgestellten Urkunden nannte sich E. weiterhin „Königin“. Ihr Sohn Konrad wuchs bei seinen bayerischen Verwandten auf und der Kontakt mit ihm war hinfort nicht mehr sehr eng. Sie sah ihren Sohn zum letzten Mal, als er sich am 22. August 1267 zu Hohenschwangau von ihr verabschiedete, um nach Italien aufzubrechen, wo er dann auch am 29. Oktober 1268 in Neapel sein tragisches Ende fand. Um diesen Zug zu finanzieren, hatte Konrad seiner Mutter den Großteil des Stauferbesitzes in Tirol (im oberen Inntal, im Vintschgau und im Passeier) verschrieben, während sie im Gegenzug auf ihre bayerischen Wittumsgüter in Bayern verzichtete. Die Güter übertrug sie ihren Mann und die 2000 Mark dafür überließ sie Konrad. Meinhard selbst hat sich für die Sache Konrads nie besonders exponiert und ihm das Geleit bis Verona gegeben, was ihm die Exkommunikation durch den Papst eintrug. Die Gründung des Zisterzienserstiftes Stams als Gedächtnisstiftung für Konrad ist in der mittelalterlichen Tradition nicht nachzuweisen. Mag E. auch das Anliegen einer staufischen Gedächtnisstätte gehabt haben, unter Mein- hards zielstrebiger Initiative entsteht mit der Gründung von Stams, die seit 1272 betrieben wurde, sein Werk, ein Hauskloster und eine Begräbnisstätte für seine Familie sowie ein Do- kument seiner Frömmigkeit, zumal er sich seit dem Unternehmen Konrads in Bann befand. E.s Anteil an der Stiftung ist erwiesen. Gemeinsam mit Meinhard hat sie sich um Aufnahme der Stiftung in den Zisterzienserorden bemüht, jedoch in der Urkunde vom 12. März 1275, mit der Meinhard die Ausstattung des Klosters bestätigt, nachdem die Phase der Gründung und Besiedlung abgeschlossen war, ist E. nicht einmal erwähnt. Die Legende von Stams als Gedächtnisstiftung für Konradin ist erstmals in der Barockzeit bezeugt. Wolfgang Lebersorg (um 1570 –1646) berichtet ausführlich in der Chronica Monasterii S. Johannis Baptistae in Stambs (um 1630) von einer Reise E.s nach Neapel und von ihren Entschluss, zum Andenken an ihren Sohn ein Kloster zu gründen. E. hat den Abschluss der Gründung nicht mehr erlebt. Sie starb am 9. Oktober 1273. Sie wurde zunächst in der Johanneskirche, in dessen Nähe Stams errichtet wurde, begraben. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in Stams 1284. Dorthin hat Meinhard auch seine Eltern und Vorfahren aus der Burg Tirol nach Stams überführen lassen. Aus der Ehe mit Meinhard gingen sechs Kinder hervor. Ihre Tochter Elisabeth wurde an der Seite Albrechts von Habsburg ebenfalls Königin. L.: Baum 2000, Decker-Hauff 1977, Fößel 2000, Goez 2006, Köfler 1971, Kowalski 1913, Niederstätter 2001a, Posse 1913, Riedmann/Hörmann/Hastaba 1995 Ingrid Roitner Elisabeth von Böhmen; Herzogin Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 19. 3. 1358 Gest. Wien, 19. 9. 1373 Herkunft, Verwandtschaften: Tochter Kaiser Karls IV. und dessen dritter Gemahlin Anna von Schweidnitz-Jauer, zu deren Geburt Francesco Petrarca ein Glückwunschschreiben übermittelte.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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