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Elisabeth718
überlieferten „Denkwürdigkeiten“ der Helene Kottannerin sind ein Beleg dafür, wie Frauen
um Machtchancen kämpften, sich gegen ihre ledigliche Instrumentalisierung wehrten
und schließlich Herrschaftsfunktionen wahrnahmen.
L.: Andics 1999, Hamann 2001, Liebertz-Grün 1988, Mollay 1971
Elisabeth von Wallsee-Kuenring, Elsbeth
Geb. ?
Gest. 1379
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Leutold II. (1308 –1348) und Sophie von Maissau.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Eberhard von Wallsee († 1363). Nach dessen
Tod lebte sie als Witwe vor allem in Dürnstein im alten Kuenringerhof, den sie von ihren
Verwandten aus der Weitraer Linie erworben und vergrößert hatte. Die Schwestern E.s,
Agnes und Klara, waren ebenfalls mit Mitgliedern des Hauses Wallsee verheiratet.
Laufbahn: E., aus der Dürnsteiner Linie der Kuenringer, legte mit ihrer Stiftung den
Grundstein zu einer geistlichen Gemeinschaft in Dürnstein, die Anfang des 15. Jahrhun-
derts zu einem Augustiner-Chorherrenstift wurde. Knapp vor ihrem Tod stiftete sie mit
ihrem Vermögen eine Marienkapelle mit drei Priestern (1378). Als Testamentsvollstrecker
ihrer letztwilligen Verfügungen vom 2. Mai 1379 setzte sie Heidenreich von Maissau ein,
den Ehemann ihrer Kusine Anna und Herrschaftsinhaber Dürnsteins. Wenige Wochen
später starb sie, ihre kuenringischen Güter gingen auf die Wallseer über.
16. 5. 1981 bis 26. 10. 1981 NÖ Landesausstellung „Die Kuenringer und das Werden des
Landes Niederösterreich“ im Stift Zwettl.
Qu.: Institut für Realienkunde, Datenbank Gedächtnis des Landes.
Elisabeth von Wolkenstein; Täuferin
Geb. ?
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Verheiratet mit Anton von Wolkenstein; Kinder: Anna
(† 1568), verheiratet in erster Ehe mit Michael Neuhaus († um 1530), in zweiter Ehe mit
Michael von Teutenhofen († 1586); Söhne: Hans († 1569), Paul, Sigmund.
Laufbahn: Über E.s familiäre Herkunft ist nichts bekannt. Sie war verheiratet mit Anton
von Wolkenstein, aus der berühmten Ministerialenfamilie der auch der Minnesänger Os-
wald von Wolkenstein angehörte († 1445). Anton von Wolkenstein war Pfleger in der Herr-
schaft Uttenheim. Kaiser Maximilian I. hatte dieses Amt 1500 an den Bischof von Brixen
verpfändet. Bischof Christoph I. von Schroffenstein (amt 1509 –1521) entließ ihn aus unbe-
kannten Gründen 1520. Möglicherweise war Anton von Wolkenstein schon mit reformato-
rischen Ideen in Berührung gekommen, sodass er das Vertrauen des Bischofs verloren hatte.
Spätestens 1526 hatte Anton von Wolkenstein den Prediger Wölfl aus dem Sarntal nach Ut-
tenheim eingeladen, wo er etwa eine Woche die ganze Familie mit seinen Lehren und seiner
Kritik an der katholischen Kirche bekannt machte. Wölfl war kein entschiedener Vertreter
des Täufertums, vielmehr war er in einem hohen Maße lutherisch beeinflusst. Auf der Basis
der Aussagen, die Wölfl im Gefängnis machte, wurde Anton von Wolkenstein 1527 verhaftet.
Anton von Wolkenstein bekannte sich im Verhör vom 26. Juli 1527 zum lutherischen Glauben,
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Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika