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Enderes | E 729
verschiedenen Lokalen in Gmunden bei Festlichkeiten aufspielte. Die Mitglieder der Gruppe
waren dem Nationalsozialismus gegenüber oppositionell eingestellt und äußerten sich bei ih-
ren Konzerten vorsichtig gegen das Regime. Außerdem tauschten sie untereinander Informa-
tionen politischer Art aus. S. E. hatte im Jahr 1939 zusammen mit ihrem Mann und anderen
Personen der jüdischen Familie Bernhard und Isabella Gutmann bei Ihrer Flucht ins Exil
geholfen und stand bis 1941/42 mit ihr in Briefkontakt. Am 28. 2. 1945 wurde S. E. verhaftet,
wobei sie nie den Grund erfuhr. Sie muss ihren 10-jährigen Sohn Alois zurücklassen, der
einige Zeit von ihrer Schwester unterstützt wird, dann aber für sich selbst sorgen muss. Trotz
Misshandlungen gibt sie bei den Verhören keine Namen von Oppositionellen preis. S. E. wur-
de in das Gefangenenhaus in der Kaplanhofstraße in Linz überstellt und überlebt den Bom-
benangriff. Danach wird sie in das Arbeitserziehungslager Schörgenhof verlegt. Am 3. 5. 1945
wird sie von amerikanischen Truppen befreit und kehrt in ihren Heimatort Gmunden zurück.
S. E. war befreundet mit Heinrich Stadler und Geiger, der im KZ Mauthausen wenige Tage
vor Kriegsende erschossen worden war und dessen Frau Maria, sowie Gisela Mayer, Gattin des
in Mauthausen ermordeten Gustav Mayer. Alle zusammen wurden mit S. E. verhaftet.
L.: Betrifft Widerstand 2004
Enderes Aglaia von, geb. Podhaisky (Podhajsky); Journalistin, Sachschriftstellerin und
Frauenrechtsaktivistin
Geb. Wien, 7. 3. 1836
Gest. Wien, 11. 7. 1883
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Feldkriegssekretär Peter Alois Podhajsky (* 1862).
LebenspartnerInnen, Kinder: 1862 Heirat mit Dr. Karl Ritter von Enderes, Redakteur der
Sport-Zeitung.
Laufbahn: 1863 erschien ihr erstes Feuilleton im „Wanderer“, dem eine Reihe anderer feuille-
tonistischer Arbeiten folgten. 1866 veröffentlichte sie in der „Wiener Zeitung“ zwei Aufsätze
zur Frauenfrage, die großes Aufsehen erregten. Sie wurde 1873 zur Sekretärin des Frauener-
werbvereins ernannt und betreute bei den Weltausstellungen in Wien 1873 und in Paris 1878
das offizielle Referat über Frauenarbeit. Ihre Feuilletons erschienen in Wiener und auswärti-
gen, meist amerikanischen Blättern, aber auch in landwirtschaftlichen Zeitungen.
Qu.: Sammlung Schlögl, Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung.
W.: „Federzeichnungen aus der Tierwelt“ (1874), „Die Frühlingsboten. Charakterbilder aus
der Pflanzenwelt“ (1882), „Frühlingsblumen. Mit einer Einleitung und methodischen Cha-
rakterisierung von Prof. Dr. M. Willkomm“ (1883), „Unsere Pflanzenwelt. Blumen, Gräser,
Bäume und Sträucher, Pilze, Moose und Farne der mitteleuropäischen Flora“ (1951)
L.: Czeike Bd 2 2004, ÖBL, Schmid-Bortenschlager / Schnedl-Bubenicek 1982, DZ
12. 7. 1883, NFP 12. 7. 1883, WZ 12. 7. 1883, www.onb.ac.at/ariadne/
Endlicher Helene, Helli, Zeidler; Büroangestellte und Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 5. 4. 1917
Ausbildungen: Volksschule.
Laufbahn: Verbindungsperson zwischen den Gruppen des 1940 neu geschaffenen Gebiets
Himberg der KPÖ. Beförderte u. a. im Auftrag des ZK-Mitglieds Erwin Puschmann Briefe.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika