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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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F | Feßl810 L.: Russ 2007, Wallisch 1946, Süddeutsches Tagblatt (= Grazer Tagblatt), 21. 4. 1934, 22. 4. 1934, 23. 4. 1934, Grazer Volksblatt, 21. 4. 1934, Obersteirische Volkszeitung, 21. 4. 1934, www.frauandermur.at Christine Kanzler Feßl Stefanie, Fessl; Gegnerin des NS-Regimes Geb. ? Gest. ? Laufbahn: St. F. war eine Anhängerin der Christlichsozialen Partei. Bei der Volksabstim- mung im April 1938 gab sie einen leeren Stimmzettel ab. Weil sie 1939 die Broschüre „Görings Appell an das Deutsche Volk“ mit regimefeindlichen Randbemerkungen versah, wurde sie vorübergehend in Gestapohaft genommen, kam aber mit einer Verwarnung davon. Nachdem sie sich gegenüber dem Ortsgruppenleiter der NSDAP gegen den Krieg geäußert hatte, wurde sie von SA-Männern mit einem umgehängten Plakat, auf dem u. a. zu lesen war „Ich bin ein Schwein und eine Verbrecherin!!!“ am Hauptplatz herumgeführt. Sie wurde wegen Vergehens gegen das Heimtückegesetz angeklagt und vom SG beim LG Linz am 4. 3. 1941 zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Qu.: DÖW. L.: Dokumentationsarchiv 1982 Fessler Agathe; Sozialarbeiterin Geb. Bregenz, Vbg., 24. 2. 1870 Gest. Porto Alegre, Brasilien, 1941 Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Vater: Franz Ferdinand Fessler, Müller in Bregenz, später Betreiber einer Stein- und Kiesgrube; Mutter: Josefa Fessler. Keine Geschwister. Ausbildungen: Volksschule. Laufbahn: A. F. war die Begründerin der modernen Sozialarbeit in Vorarlberg. Bis 1900 Mit- arbeit in der elterlichen Kiesgrube in Bregenz-Steinebach und Pflege der Eltern. Um 1905 gründete A. F. ein Mädchenheim für unversorgte Dienstmädchen bzw. wohnungslose „Fa- brikmädchen“ in Bregenz/Gallusstraße mit eigenen Ersparnissen. Das Vorbild waren Schwei- zer Mädchenheime, die im Geiste einer „aufgeschlossenen, katholischen Sozialarbeit“ errichtet worden waren. Um 1912 verkaufte A. F. das Heim an die Stadt Bregenz und kaufte eine größere Liegenschaft in der Gerberstraße. Diese katholische Sozialeinrichtung für Frauen existiert bis 2009 als „Marienheim“. 1913 Errichtung einer weiteren Sozialeinrichtung, des so genannten Brockenhauses (Trödelladen dessen Erlös an Bedürftige geht) im ehemaligen Elternhaus in der Belruptstraße. Mit sehr großem privaten Einsatz (auch finanziell) gelang A. F. der Aufbau dieser wichtigen Institutionen in Bregenz. Langwieriges Ringen mit der Stadt um Errichtungsgeneh- migungen und der Kampf gegen politische Widerstände waren dafür notwendig. Die überra- schende Auszeichnung mit dem kaiserlichen Orden „Elisabeth-Medaille“ für A. F.s außerge- wöhnlichen sozialen Einsatz, wurde von vielen konservativen Bürgern mit Skepsis betrachtet. Im 1. Weltkrieg meldete sich A. F. sofort zum Freiwilligendienst als Rot-Kreuz-Helferin an der Front; Das Marienheim wurde von ihr an den Orden der Barmherzigen Schwestern von Zams verkauft.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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