Seite - 811 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Bild der Seite - 811 -
Text der Seite - 811 -
Fessler | F 811
Nach Kriegsende entschied sich A. F. für einen Neuanfang in den USA. Nach zwei Jahren als
private Krankenpflegerin, kehrte sie 1922 nach Vorarlberg zurück und versuchte (erfolglos)
ein Altersheim in Bregenz zu gründen. 1923 und 1925 weitere Reisen und Arbeitsaufent-
halte in die USA. 1926 letzter Anlauf von A. F. in Bregenz ein Sozialprojekt (Volks
küche)
zu starten, das aber wieder an den langwierigen Behördenwegen und kleinstädtischer Intri-
genwirtschaft scheiterte. 1929 erfolgte die endgültige Auswanderung von A. F. nach Brasi-
lien. Wenig ist über ihre letzten Jahre bekannt – vermutlich arbeitete sie in einer Pestaloz-
zi-Schule in Porto Alegre, wo sie 1941 im Alter von 61 Jahren verstarb.
Qu.: Stadtarchiv Bregenz.
W.: „Aus der Mappe einer ehemaligen Armeeschwester 1914 –1918“ (o. J., 1919)
L.: Pichler 2007a
Barbara Motter
Fessler Maria, Mizzi, verh. Zach; Mathematikerin
Geb. Wien, 10. 6. 1902
Gest. in SU verschollen
Lebenspartner: Verheiratet mit dem Werkzeugmacher Zach, ein Kind.
Laufbahn: M. F. hatte das Cottage-Lyzeum besucht. Nach dem Besuch des zweijährigen
Fortbildungskurses der reform-realgymnasialen Fortbildungsschule in Wien 19 legte sie
1920 die Gymnasialreifeprüfung ab. Sie studierte bis 1924 an der Universität Wien, über-
nahm aber erst nach einer Unterbrechung im Sommer 1928 ein Dissertationsthema. Sie
reichte 1929 ihre Dissertation „Zur Reduktion der Raumgitter“ bei den Mathematikern
Furtwängler und Hahn ein. Politisch war sie als Sozialdemokratin engagiert. Sie war Funk-
tionärin der SDAPÖ und scheint als Delegierte für den 19. Wiener Gemeindebezirk auf der
Frauenreichskonferenz im Jahr 1926 auf. Später wurde M. F. durch das „Spezialistenbüro“
der Handelsvertretung der Union der Sozialistischen Sowjetrepublik in die SU vermittelt,
wohin sie gemeinsam mit Mann und Kind auswanderte. Die gesamte Familie gilt als ver-
schollen.
Qu.: UA Wien.
W.: „Die übrigen akademischen Berufe. In: Handbuch der Frauenarbeit in Öster-
reich / Hg. von der Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien. Red.: Käthe Leichter“
(1930)
L.: Koplenig 1988, Korotin/Nusko 2008, Schafranek 1991, http://www.fraueninbewegung.
onb.ac.at
Brigitte Bischof
Feur Else (Els Fewr); Waldenserin
Geb. ?
Gest. 1398
Laufbahn: Im den von Petrus Zwicker, Provinzial des Cölestinerordens († 1403), geführten
Inquisitionsprozess von 1398 erweist sich E. F. aus Dambach bei Garsten als eine Frau von
besonderem Mut und Glaubensstärke. Sie hatte den waldensischen Glauben von ihren
Eltern übernommen. Bereits unter der von Heinrich von Olmütz zwischen ca. 1365 und
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika