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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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F | Fiala812 1370 durchgeführten Inquisition im Raum Steyr hat sie ihrem Glauben abgeschworen, jedoch wurde die damals sechzigjährige Frau 1391 erneut als Ketzerin verurteilt und hart bestraft. Bis zum Ende ihres Lebens hatte sie das blaue Bußkreuz auf der Vorder- und Rückseite ihrer Kleidung zu tragen. Darüber hinaus wurde sie dazu verurteilt, an sieben aufeinander folgenden Sonntagen einen Rundgang um die Kirche zu Garsten zu machen, gefolgt vom Pfarrer, der sie dabei kräftig mit Ruten zu schlagen hatte. Damit nicht genug, musste sie sich nach Eintritt in die Kirche rücklings auf die Schwelle legen, damit sie von den Ein- und Ausgehenden mit Füßen getreten werden konnte. Die Strafe war nicht ge- rade dazu angetan, wieder in den Schoß der katholischen Kirche zurückzukehren, so dass die damals sechzigjährige Witwe sieben Jahre später wieder vor dem Inquisitionsrichter stand. Dem Pfarrer von Garsten erklärte sie 1398, dass sie ihr Widerruf reue und weigerte sich, erneut unter Eid zu widerrufen. Sie bekannte auch ihren Unglauben bezüglich der Fürbitte der Heiligen, des Fegefeuers und des Fastens. Als Rückfällige bekam sie nun kei- ne Gnade mehr zu spüren und wurde dem weltlichen Gericht und somit dem Tod durch Feuer ausgeliefert. L.: Cameron 2003, Haupt 1890, Heinz 1997, Himmelbauer 1996, Himmelbauer 1998, Win- dischhofer 2006 Ingrid Roitner Fiala Antonie, geb. Fliegl, Antonia; Gegnerin des NS-Regimes Geb. Wien, 10. 12. 1896 Gest. ? Ausbildungen: Volksschule mit gewerblicher Lehre. Laufbahn: Sie wurde am 6. 11. 1941 vom OLG wegen „Beihilfe zur Hochverratsvorberei- tung“ zu einem Jahr und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Aus dem Urteil des Oberlandesgerichts Wien, 6. 11. 1941: „Wie gerichtsbekannt [ … ] sind seit dem Anschluss des Sudetenlandes an das Reich  – 1938  – und insbesondere seit der Errichtung des Protektorates Böhmen und Mähren  – 16. März 1939  – Bestrebungen volks- tschechischer Kreise im Gange, die darauf abzielen, den tschechischen Staat in seinen al- ten Grenzen wieder herzustellen und die durch das Deutsche Reich geschaffene politische Neuordnung in Böhmen und Mähren zu zerschlagen. Diese Bestrebungen wurden seit Be- ginn des gegenwärtigen Krieges in erhöhtem Maße fortgesetzt. Ihr Ausgangspunkt ist in chauvinistischen Kreisen des Auslandstschechentums zu suchen [ … ]. Durch die eingangs angeführten Urteile des Volksgerichtshofes ist insbesondere auch festgestellt, dass bei die- sen Propagandabestrebungen auch der Weg gewählt wird, im Wege spiritistischer Sitzun- gen für den Kampf gegen das Reich zu hetzen und aufzuwiegeln, von dem Gesichtspunkt ausgehend, dass gerade diese vom Mystischen herkommende Form der Aufwiegelung den Tschechen besonders liegt.“ Mitglsch.: Bildungs- und Wirtschaftsverband „Libuse“ (Nationaltschechischer spiritisti- scher Zirkel). Qu.: Datenbank OLG, DÖW. L.: Dokumentationsarchiv 1984
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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