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Figl | F 817
Figl Anna; Bezirksrätin
Geb. 28. 3. 1926
Gest. 25. 8. 2005
Laufbahn: A. F. war vom 2. Jänner 1967 bis 3. Dezember 1997 in Wien-Währing ÖVP-Be-
zirksrätin und ist somit die Bezirkspolitikerin mit der längsten Amtszeit. 30 Jahre ehren-
amtliche Mitarbeiterin im Bezirksmuseum Währing.
Ausz.: 2008 Verkehrsflächenbenennung Wien 1180, Anna-Figl-Weg.
L.: Bezirksjournal Sept. 2008, www.magwien.gv.at/kultur/strassennamen/
Fillenkössl Juliane; Fragnerin
Geb. Wien, 1714
Gest. Wien, 9. 8. 1776
LebenspartnerInnen, Kinder: Gatte: Joseph Fillenkössl, Fragner (= Kleinhändler) zum Gu-
ten Hirten in der Josephstadt, vier Kinder, allerdings ist nur die älteste Tochter Magdalena,
verehelichte Graf, namentlich bekannt. Weiters brachte ihr Mann Joseph einen Sohn na-
mens Anton in die Ehe mit.
Ausbildungen: Keine nachweisbar, da es sich um ein sogenanntes Realgewerbe handelt, das
von jedermann erworben und betrieben werden durfte, hat sie sich ihre Berufskenntnisse
ausschließlich durch die tägliche Praxis angeeignet.
Laufbahn: J. F. wurde 1763 zur Witwe, ihr Mann Joseph erlitt nach längerer Krankheit ei-
nen Schlaganfall. Da sie selbst bereits ein fortgeschrittenes Alter erreicht hatte (sie befand
sich in ihrem fünfzigsten Lebensjahr), selbst schon seit geraumer Zeit bettlägerig war und
mit verschiedenen körperlichen Gebrechen zu kämpfen hatte, suchte sie sofort um die Er-
laubnis an, ihr Gewerbe übertragen zu dürfen. Die Niederösterreichische Regierung lehnte
dieses Gesuch am 26. März 1763 ab, obwohl sie bereits im fortgeschrittenen Alter war und
die Tochter nicht nur bald volljährig, sondern auch heiraten würde – normalerweise ein
Grund, Gewerbeübertragungen unbürokratischer abzuwickeln. Doch J. F. ließ sich nicht ab-
schütteln. 1764 wiederholte sie ihre Bittschrift, allerdings mit Nennung des Namens ihres
zukünftigen Schwiegersohnes Johann Georg Michael Kronister. Dieser hatte bereits ihrer
Tochter Magdalena Fillenkössl ein ordentliches Eheversprechen gegeben und in die Ver-
sorgung der Witwe J. F. und der drei übrigen Kinder eingewilligt. Auch Franz Klingenberg,
der Besitzer des Gebäudes, in dem sich ihre Fragnerei und Wohnung befand, bestätigte die
Bettlägrigkeit und Hilfsbedürftigkeit dieser Frau. Diesmal willigte die NÖ Regierung ein,
scheinbar aufgrund der neu vorgelegten Versicherungen, da die endgültige Verlobung und
ein Attest des Hausbesitzers vorlag. J. F. starb am 9. August 1776 in der Josephstadt. In der
Verlassenschaftsabhandlung treten einige Besonderheiten auf. Es wird zwar eine Tochter
Magdalena genannt, aber keine anderen Kinder. Auch war Magdalena nicht (oder nicht
mehr) mit dem Kronister verheiratet, sondern mit einem Fragner namens Peter Graf. Wo
der Rest der Familie und Kronister verblieben sind, verraten die Quellen nicht. Sie hin-
terließ ein recht ansehnliches Vermögen und konnte es sich auch leisten, etliche Gulden
für Legate aufzuwenden. Laut Testament vom 15. Juli 1776 stiftete sie 24 Messen sowie
1 Gulden für die Armenkassa, 1 Gulden für die Normalschule, ebenfalls einen Gulden für
das Armenhaus am Alsterbach und 1 fl. für das Waisenhaus. Dem Tischlerjungen Anton
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika