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Gardner978
Ausz.: In den 1970er Jahren verschiedene Ehrungen durch die Republik Österreich, 1980
Ehrenkreuz der Republik Österreich für Wissenschaft und Forschung. Verkehrsflächenbe-
nennung: In Wien-Favoriten ist seit 1989 eine Verkehrsfläche (Muriel Gardiner-Buttin-
ger-Platz) nach ihr benannt.
W.: „The Wolf-Man by the Wolf-Man“ (1971), „The deadly Innocents: Portraits of Children
who kill“ (1976), „Code Name: Mary. Memoirs of an American Woman in the Austrian
Underground“ (1983)
L.: Lingens 1985, ÖNB 2002
Gardner Beatrice, geb. Tugendnat; Psychologin
Geb. Wien, 13. 7. 1933
Gest. Padua, Italien, 5. 6. 1994
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: William Tugendnat; Mutter: Ernet Tugendnat.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1961 Heirat mit Dr. R. Allan Gardner, mit dem sie auch ein
Forschungsteam bildete.
Ausbildungen: Im Alter von sechs Jahren emigrierte sie in die USA. 1954 B. A. am Radcliffe
College in Cambridge. Studierte 1955/56 an der Brown University in Providence. B. D. Rad-
cliffe College, M. D. Brown University, 1959 Ph.D. für Zoologie an der Oxford University.
Laufbahn: Nach ihrer Ausbildung, schlug sie eine akademische Karriere ein und forschte
auf dem Gebiet des nonverbalen und verbalen Lernens von Sprache. Sie veröffentlichte
zahlreiche Fachbeiträge. Bekannt wurde B. G. vor allem auch durch ihre erfolgreichen Ex-
perimente, Schimpansenkindern die amerikanische Zeichensprache beizubringen. Das be-
kannteste Beispiel dafür ist die Schimpansin mit dem Namen Washoe, benannt nach dem
Forschungszentrum in Washoe, Nevada. 1967 startete das Ehepaar B. und Allen Gardner
(Heirat 1961) das Projekt, der Schimpansin Washoe die Zeichensprache zu lehren. Dabei
lebte die Schimpansin, gleich einem Kind, im Haus der Gardners. Ihre Forschungsarbeit
war von großem Erfolg gekrönt und nach fünf Jahren intensiver Arbeit schlossen sie das
Projekt ab. Sie hatten erreicht, dass Washoe, wie eine Kleinkind, mithilfe der amerikani-
schen Zeichensprache kommunizieren konnte. Washoe wurde in das Institut für Forschung
an Primaten an der Universität in Norman, Oklahoma, übergeben.
Die Forschungsarbeit der Gardners erntete vehemente Kritik, da vergleichbare Ergebnisse
nicht mehr erzielt werden konnten, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass die
sprachliche Entwicklung anderer Schimpansen in Labors und nicht im engen Familienver-
band erforscht wurde.
B. G. lebte in Reno und verstarb während einer Reise in Italien.
L.: ÖNB 2002, Sullivan 2008
Garelik Marta, geb. Friedländer; Rechtsanwältin und Kauffrau
Geb. Wien, 26. 12. 1902
Gest. Charlotte, North Carolina, USA, 21. 4. 1996
M. G. wurde am 26. Dezember 1902 als erstes von zwei Kindern von Mend(e)l (1870 –1941)
und Elsa Friedländer, geb. Münz (1879–1941[?]), geboren. Nach Auskunft der Israelitischen
Kultusgemeinde Wien war Mendl Friedländer Schriftsetzer und seit 1908 Buchdruckereifaktor.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika