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Gartner | G 981
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. Heirat 1927, ein Sohn, Scheidung; 2. Heirat mit Johann
Gärtner (1894 –1944), Straßenbahnschaffner. 1944 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“
vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und im Landesgericht Wien hingerichtet.
Ausbildungen: Mittlere Reife.
Laufbahn: A. G. arbeitete zunächst als Laufmädchen und ab 1925 in Schuhfabriken als
Hilfsarbeiterin. Von 1923 bis 1925 in einem sozialdemokratischen Sportverein tätig, von
1925 bis 1934 Mitglied der Schuhmachergewerkschaft. Ab 1938 Mitglied der DAF, der
NSV und des RLB. Von 1939 bis 1942 „Frauenwalterin“ in der Schuhfabrik Matador. A. G.
betätigte sich für die Rote Hilfe. Sie wurde am 1. 9. 1943 festgenommen und am 16. 8. 1944
wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie befand sich
bis 6. 4. 1945 in Haft. Lt. Gerichtsurteil hat sie von Ende 1941 bis August 1943 Spendenbei-
träge zwecks Unterstützung der Witwe eines früheren, wegen kommunistischer Betätigung
zum Tode verurteilten und hingerichteten Arbeitskameraden gesammelt: „Da sie offenbar
unter dem Einfluss ihres Mannes und auch daneben aus Mitleid gehandelt hat, wird sie
wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehren-
rechtverlust verurteilt.“
Qu.: Datenbank „Nicht mehr anonym“, Arbeiterbewegung, DÖW, Datenbank VGH,
DÖW.
L.: Brauneis 1974, Dokumentationsarchiv 1984, Spiegel 1967, www.friedhoefewien.at
Gartner Ellis Laura, geb. Laura Gärtner; Autobiografin
Geb. Wien, 1916
Laufbahn: Wurde mit ca. 10 Jahren von einer christlichen Pflegefamilie auf dem Land in
ein jüdisches Waisenhaus gebracht. Es handelt sich wahrscheinlich um das Charlotte Me-
rores-Itzeles Haus. E. G. lernte dort die jüdischen Feiertage und koscheres Essen kennen.
W.: „The girl who stood outside. Unveröffentlichtes Manuskript. In: Sammlung jüdischer
Lebensgeschichten am Institut für die Geschichte der Juden in Österreich“
L.: Malleier 2003
Gärtner Hanna; Bildhauerin
Geb. Wien, 21. 7. 1899
Gest. Kalifornien, USA
Ausbildungen: Studium an der Akademie in Kopenhagen, 1917–19 Kunstgewerbeschule
(Franz Barwig, Josef Breitner). Nahm als erste Frau die Chance wahr, sich an der Akademie
der bildenden Künste bei Josef Müllner als Bildhauerin ausbilden zu lassen (1920 –28).
Laufbahn: Zählte zu den bedeutendsten Steinbildhauerinnen ihrer Zeit. 1928 Auftrag der
Gemeinde Wien (Tierbrunnen im Matteotti-Hof, Wien 5) sowie weitere öffentliche und
private Auftragsarbeiten. Nach der Emigration in Kalifornien Auftrag eines Brunnens für
den Zeitungsmagnaten William Randolph Hearst, Schloss Simeon/Cal. Ausstellungen:
Wiener Frauen Kunst 1929–1933, Künstlerhaus 1926 –1930.
L.: Plakolm-Forsthuber 1994
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika