Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Seite - 1011 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 1011 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H

Bild der Seite - 1011 -

Bild der Seite - 1011 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H

Text der Seite - 1011 -

Gertrud | G 1011 Kärnten, Herr von Krain († 1256 –1269), in zweiter Ehe mit Graf Ulrich von Heunburg († 1308); aus dritter Ehe: Maria, verheiratet mit Joachim Guthkeled, Banus von Slawonien († 1277). Laufbahn: G. war das einzige Kind von Heinrich, dem zweitältesten Sohn Herzog Leopolds VI. von Österreich und Steiermark, und der Agnes, der Tochter des Landgrafen Herrmann I. von Thüringen († 1217). Heinrich und Agnes haben 1225 geheiratet, daher wird G.s Ge- burtsjahr mit 1226 angenommen. G.s Vater Heinrich hatte sich 1226 gegen seinen Vater wegen Erbschaftsangelegenheiten empört, erlitt dabei aber eine Niederlage und starb einige Jahre später. Da die Ehen von G.s Onkel, Herzog II. Friedrich von Österreich und Steier- mark (reg. 1230 –1246), kinderlos geblieben waren, bezog dieser sie in seine politischen Pläne mit ein. Während der Auseinandersetzung mit dem Kaiser hatte Friedrich 1238 nicht nur eine Abtretung des Gebietes nördlich der Donau, sondern auch G. dem böhmischen Thron- folger Markgraf Wladislaw von Mähren versprochen. Angesichts der drohenden Mongo- lengefahr 1241 musste der Herzog dem Insistieren Böhmens auf die Einhaltung der Verlo- bung G.s mit Wladislaw nachgeben und 1242 diese eidlich bekräftigen. Die schwierige Situation, in der sich Kaiser Friedrich II. 1245 in der Auseinandersetzung mit den lombar- dischen Städten befand, führte zu einer Annäherung zwischen dem Babenberger und dem Kaiser. Für militärische Hilfe stellte der Staufer die Erhebung Österreichs und Steiermarks zum Königreich in Aussicht und wollte die Nichte des Herzogs heiraten. Die für den Juni 1245 auf einem Hoftag in Verona geplante Erhebung des Babenbergers zum König wurde zunichte gemacht, da sich G. weigerte, nach Verona zu kommen und den vom Kirchenbann und von der Absetzung bedrohten Kaiser zu ehelichen. Als Herzog Friedrich 1246 in der Schlacht an der Leitha gegen die Ungarn das Leben verlor und, ohne Nachkommen und testamentarische Verfügung zu hinterlassen, gestorben war, war der Kampf um das Erbe der Babenberger eröffnet. Während der Kaiser die babenbergischen Länder als erledigtes Reichslehen betrachtete, machte sich Papst Innozenz IV. (amt 1243–1254) für die beiden weiblichen Verwandten des verstorbenen Herzogs, Margarethe, dessen Schwester und ver- witwete Königin, und G., stark, um im Konflikt mit dem Kaiser einen Vorteil zu erlangen. Aber auch die Begehrlichkeiten der Nachbarländer Bayern, Böhmen und Ungarn waren geweckt. Die bereits 1238 vereinbarte und nun durchgesetzte Heirat zwischen G. und Wla- dislaw verschaffte Böhmen zunächst einen Vorteil. Wladislaw fand auch rasch Anhang in Österreich, jedoch starb er bereits Anfang des Jahres 1247. Mittlerweile war auch die Köni- ginwitwe Margarethe aus ihrem Refugium, dem Kloster der Dominikanerinnen Sankt Mar- kus in der Pleicha in Würzburg, nach Österreich gekommen. Dem Wunsch des Papstes, Graf Hermann von Henneberg († 1290) zu heiraten, kam sie jedoch nicht nach; sie zog sich nach Hainburg an der Donau zurück und überließ ihrer Nichte G. zunächst die politische Bühne. G. wandte sich an den Papst um Rat zwecks einer neuen Eheschließung, was auf Seiten des Papstes zahlreiche diplomatische Aktivitäten auslöste, G.s Erbansprüche durch- zusetzen, wenngleich der gewünschte Erfolg ausblieb. Auch die Ehe mit dem (Gegen)könig Graf Wilhelm von Holland (reg. 1248–1256; seit 1254 König), für den die babenbergischen Länder nach den Plänen des Papstes zu einer Machtbasis werden sollten, kam nicht zustan- de. Als G. durch Vermittlung Herzog Ottos II. von Bayern (reg. 1231–1253), einem staufi- schen Parteigänger, dessen Verwandten Markgraf Hermann VI. von Baden heiratete, beeil- te sich Innozenz IV., sich als Protektor Hermanns aufzuspielen, um den Einfluss der Kurie
zurück zum  Buch biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H"
biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
biografiA.