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Gertrud | G 1013
gengüter und Lehen eingesetzt, und 1269/70 hatte er sich in Kärnten durchgesetzt. G. be-
gab sich zu ihrem Onkel Markgraf Heinrich von Meißen (reg. 1228 –1288), wo sie im Klos-
ter Seußlitz bei Dresden, das der Markgraf zum Gedenken an seine zweite Frau Agnes von
Böhmen († 1268), der Schwester Ottokars II. Přemysl, unmittelbar nach deren Tod gegrün-
det hatte, ihre letzten Lebensjahre verbrachte. Dort ist sie in einer Urkunde von 1287 ge-
nannt, als die Äbtissin gemeinsam mit ihr und dem ganzen Konvent eine Stiftung Hein-
richs von Neiße bestätigte. Zuletzt genannt ist sie am 22. April 1288 in einer Urkunde ihres
Cousins Markgraf Albrecht von Meißen (reg. 1288 –1307), der in einem Mandat einen
Kompetenzstreit bezüglich der Untertanen des Klosters in Gerichtsangelegenheiten been-
dete, woraus hervorgeht, dass sie sich für das Anliegen des Klosters beim Markgrafen ver-
wendet hatte. Die Urkunde indiziert auch, dass sie dem Klarissenorden selbst nicht angehört
haben dürfte. Von G. sind drei Siegel bekannt: ein Siegel, das sie als Herzogin von Öster-
reich ausweist, dessen Verwendung fünf Mal, vom 23. Mai 1249 bis 5. Jänner 1263, belegt ist
(Abb. Mitis 1954, 75, Nr. 74), sowie ein Sekretsiegel (1247) (Abb. Mitis 1954, 77, Nr. 75) und
ein Siegel als Schwester im Kloster der Klarissen von Seußlitz an der genannten Urkunde
vom 22. April 1288 (Mitis 1954, 77, Nr. 76).
Kurz nach der Urkundung in Seußlitz dürfte G. auch gestorben sein. Die Cronica Boemorum
überliefern, dass G. 61-jährig am 24. April 1288 gestorben ist; der Todestag wird durch die Klos-
terneuburger Überlieferung bestätigt. Wahrscheinlich ist sie auch in Seußlitz begraben worden.
L.: Butz 1999, Dopsch/Brunner/Weltin 1999, Hausmann 1974, Lechner 1976, Meier 1927,
Molecz 2000, Mitis 1954, Varga 2003
Ingrid Roitner
Gertrud von Reitenberg, eigentl. Gertrud IV. von Reitenberg; Äbtissin
Geb. ?
Gest. Salzburg, Sbg., 1423
Laufbahn: Benediktineräbtissin vom Nonnberg. G. gehört zu den großen Reformgestalten
am Nonnberg zu Salzburg. Sie arbeitete eng mit dem damaligen Salzburger Erzbischof
Eberhard III. von Neuhaus zusammen und war darauf bedacht, das Kloster Nonnberg in
jeder Hinsicht zu erneuern. Ihr erstes Anliegen war es, den weitzerstreuten Klosterbesitz zu
arrondieren, zu erweitern und Tauschverhandlungen mit dem Domkapitel zu führen. Auch
legte sie großen Wert auf die Ausschmückung der Stiftskirche, ließ 1416 neue Glocken
gießen und den Frauenchor errichten. Im Jahr 1423 wurden Kirche und Kloster Raub eines
Brandes. G. starb einige Monate darauf.
L.: Stift Nonnberg 1953, Schmidt-Sommer 1990, www.bautz.de
Gertrud von Süpplingenburg; Herzogin von Sachsen und Bayern, Markgräfin von
Österreich
Geb. 18. 4. 1115
Gest.18. 4. 1143
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Lothar III. von Süpplingenburg, König (reg. 1125 –1137;
seit 1133 Kaiser) und Richenza von Northeim († 1141).
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika