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Gertrud1014
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet in erster Ehe mit Herzog Heinrich X. von Bayern
(reg. 1126–1138), Herzog von Sachsen (1137–1139), in zweiter Ehe mit Heinrich „Jasomir-
gott“, Markgraf von Österreich (1141–1156), Herzog von Bayern (reg. 1143 –1156), Pfalz-
graf bei Rhein, Herzog von Österreich (1156–1177); Kinder: aus erster Ehe vermutlich ein
etwa mit neun Jahren verstorbener Sohn und Heinrich „der Löwe“, Herzog von Sachsen
(1142–1180), Herzog von Bayern (1156–1180), verheiratet in erster Ehe mit Clementia,
Tochter Herzog Konrads von Zähringen († 1173/77); in zweiter Ehe mit Mathilde († 1189),
Tochter Heinrichs II. Plantangenet von England (reg. 1154 –1189) und der Eleonore von
Aquitanien († 1204); aus zweiter Ehe Richardis († um 1200), verheiratet mit Landgraf Hein-
rich von Steffling-Riedenburg in der Oberpfalz († um 1190).
Laufbahn: G.s Vater hatte mit Hilfe Herzog Heinrichs IX. des Schwarzen von Bayern (reg.
1120–1126) nach dem Tod Kaiser Heinrichs V. († 1125) das Königtum erlangt. Ihre Ehe mit
dem Sohn Heinrichs IX., Heinrich, der nach dem Eintritt seines Vaters 1126 in das Kloster
Weingarten im Herzogtum Bayern nachfolgte, scheint als Preis für den Parteiwechsel bei
den Wahlverhandlungen 1125 ausgehandelt worden zu sein. Am Merseburger Hoftag zu
Pfingsten 1127 wurde G. Herzog Heinrich X. von Bayern übergeben. Als G.s Vater Kaiser
Lothar III. 1137 stirbt, wird aber nicht ihr Mann, der dazu prädestiniert erschien – ihm hat-
te Lothar die Reichsinsignien übergeben, er war Herzog von Bayern, Markgraf von Tuscien
(Eventualbelehnung 1133 Heinrichs und G.s durch Papst Innozenz II. [amt. 1088–1143]),
er hatte darüber hinaus nach Lothars Tod das sächsische Herzogtum erhalten und verfüg-
te zudem über reichen Allodialbesitz –, sondern der Staufer Konrad zum König gewählt.
Konrad III. (reg. 1138–1152) begann seine Regierung mit einem Eklat, da er verkündete,
dass kein Fürst zwei Herzogtümer inne haben dürfe. Heinrich X. gab die Reichsinsignien
heraus, verweigerte aber die Huldigung, er verfiel im Juli 1138 der Reichsacht und beide
Herzogtümer, Sachsen und Bayern, wurden ihm entzogen. Das sächsische Herzogtum wur-
de Albrecht dem Bären († 1170) verliehen, Bayern ging an den Babenberger Leopold IV.
(† 1141), dem zweitältesten Sohn des österreichischen Markgrafen Leopold III. und der
Salierin Agnes. Bevor aber Heinrich X. zum großen Gegenschlag ausholen konnte, starb er
1139. Aus der Ehe ging neben dem Sohn Heinrich wahrscheinlich noch ein weiterer älterer
Sohn hervor, der an der Seite seines Vaters in Königslutter begraben ist.
Die Rechte und Interessen des noch unmündigen und einzig überlebenden Sohnes Hein-
richs und G.s vertraten in Sachsen seine Großmutter Richenza, in Bayern sein Onkel Welf VI.,
Markgraf von Tuscien, Herzog von Spoleto († 1191). Als Heinrich der Löwe zwölf Jahre alt
war, schien sich 1142/43, ein Ausgleich anzubahnen. Konrad III. setzte Heinrich III. als Her-
zog von Sachsen ein, und Heinrichs Mutter G. heiratete Heinrich „Jasomirgott“, der seinem
verstorbenen Bruder Leopold in Bayern als Herzog nachgefolgt war. Namentlich 1142 tritt
G., als ducissa und ductrix bezeichnet, selbständig politisch handelnd hervor. Doch G.s
früher Tod am 18. April 1143 im Kindbett anlässlich der Geburt ihrer Tochter Richardis
machte die Hoffnung auf eine Bereinigung des staufisch-babenbergischen und welfischen
Gegensatzes zunichte. Erst in der Regierungszeit Kaiser Friedrichs I. Barbarossa (reg. 1152–
1190; seit 1155 Kaiser) wurde der Konflikt gelöst, als 1156 die Markgrafschaft Österreich
zum Herzogtum erhoben wurde, und Heinrich dem Löwen das um die Mark geminderte
Herzogtum Bayern übertragen wurde.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika