Seite - 1061 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Bild der Seite - 1061 -
Text der Seite - 1061 -
Gorischek | G 1061
Entstehung der ersten Sinfonie, danach Hinwendung zur sakralen Musik in der Tradition
der katholischen Kirchenmusik. 1941 Konversion zur katholischen Kirche. Empfand sich als
„Visionärin“, ihre Denk- und Lebenswelt bewegte sich zunehmend zwischen Passionsmystik
und Hysterie. Eine Existenz sichernde Tätigkeit auf der Grundlage ihrer Ausbildung blieb ihr
verwehrt. Auch der Versuch, im Schulwesen Fuß zu fassen, misslang. 1941 Anstellung an der
Musikschule der Stadt Wien im 5. Bezirk. Entlassung wegen „politischer Unzuverlässigkeit“.
1943 kurzfristige Tätigkeit in der privaten „Musikschule Horak“. 1947–50 Kompositionsaben-
de u. a. im Kammersaal der Gesellschaft der Musikfreunde. 1951–55 Erarbeitung von neun
Symphonien für große Orchester von denen keine zur öffentlichen Aufführung oder Druck-
legung gelangte. Um 1960 Klavierlehrerin für aus dem „Theresianum“ zugewiesene Zöglinge.
Dieses Einkommen sicherte ihr ein Existenzminimum. P. G. bekannte sich als Gegnerin der
neuen, avantgardistischen Musikströmungen, die für sie lediglich Modeerscheinungen waren.
Ihr kompositorisches Denken blieb bewusst der Klassik und Romantik verpflichtet. Sie nahm
für sich in Anspruch, „einen eigenen Klavier- und Kompositionsstil“ entwickelt zu haben.
Ausz.: Zweimalige Zuerkennung des Kompositionspreises der „Wiener musikhistorischen
Gesellschaft“.
L.: Marx/Haas 2001
Gorischek Theresia; Buchdruckerin
19. Jh.
LebenspartnerInnen, Kinder: Th. war mit dem Wiener Buchdrucker Carl (Karl) Gorischek
(gest. 1871) verheiratet, dem Nachfolger im Betrieb der Buchdruckerin Johanna Grund; er
war wahrscheinlich deren Sohn aus ihrer zweiten Ehe mit dem Arzt Dr. Josef Gorischek.
Laufbahn: Als Carl Gorischek am 11. 4. 1871 starb, führte Th. den Betrieb weiter, der sich be-
sonders der Herstellung von Schulbüchern in fast allen Sprachen der Monarchie widmete. 1872
wurde ihr per Statthaltereiedikt der Fortbetrieb gestattet. Seit 1. 11. 1878 war sie offiziell Be-
sitzerin. Die Offizin befand sich im Wiener Bezirk Margareten, Obere Bräuhausgasse Nr. 16.
L.: Durstmüller 1982, Koscher 2008, Mayer 1887
Edith Stumpf-Fischer
Gorup Louise Baronin, geb. Ludovika Margaretha Reichlé (lt. Gothaischem Gen.
Taschenbuch: von Reichle); Politische Aktivistin zur Zeit der 1848er- Bewegung
Geb. Wien, 11. 12. 1816
Gest. Laxenburg b. Wien, NÖ, 10. 8. 1898
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Fabrikeigentümers Josef Reichle und der Theresia
Moser.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1844 Heirat mit Gustav Adolf Freiherr Gorup von Besanez
(1810 –1866), k. k. Rittmeister im Kriegsarchiv, Rr. d. Franz-Joseph-Ordens; vier Kinder:
Aspasia (1845–1905), 1866 Heirat mit Alexander Lipovniczky de Lipovnok (1833 –1891);
Artur (* 1847); Priska (1850–1906), 1869 Heirat mit Karl Frhr. Moser v. Ebreichsdorf (1845–
1883), Sohn: Johann Baptist (Baron Moser, 1869 –1925) heiratete 1900 Maria Margarethe
Freiin von Suttner (1878 –1965); Tochter: Theresia (1872–1940),1890 Heirat mit Alexander
Fürst Sulkowski (1856 –1929), dessen Vater aus Österreich flüchten musste, da er „an einem
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika