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klasse Koloman Moser der K. K. Kunstgewerbeschule aufgenommen und blieb dort vier
Jahre. Unter anderem war auch Kokoschka ihr Lehrer.
Laufbahn: Schon während ihrer Ausbildungszeit erhielt sie zahlreiche Aufträge für deut-
sche Verlage. Sie fertigte unter anderem Porträts, Miniaturen und Märchenbilder an. Ab
1920 war sie für den deutschen Schulverein tätig. Von 1925 bis 1943 war sie sowohl mit
Illustrationen als auch mit literarischen Beiträgen ständige Mitarbeiterin der Zeitschrift
„Der Getreue Eckart“. M. G. griff, durch dieses Umfeld stark beeinflusst, schon bald die Idee
des Nationalsozialismus auf und trat dafür in ihren Publikationen ein. Ihre „Heimatromane“
wurden zusehends zum Sprachrohr der NS-Ideologie. In den folgenden Jahren schrieb sie
vor allem Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften, unter anderem für den „Völkischen
Beobachter und die „SS-Leithefte“. Nach 1945 betätigte sie sich fast ausschließlich als bil-
dende Künstlerin und als Jugendbuchautorin.
Ausz.: 1936 Großer Staatspreis für Literatur, 1956 Martin Johann Schmidt-Kunstpreis der
Stadt Krems; 1960 Preis der Niederösterreichischen Landesregierung. Verkehrsflächenbe-
nennung: Maria-Grengg-Gasse, 23. Bezirk, seit 1967.
Qu.: DB NS-Lit. Graz, Tagblattarchiv (Personenmappe), Privatbesitz Edith Brier.
W.: „Österreichs Dichterfürstin Marie von Ebner-Eschenbach. Künstler-Bilderbücher der
Sammlung ‚Österreichs Ruhmeshalle’“ (o. J. 1917), „Sonnige Kindheit. Liebe alte Reime mit
feingedruckten farbigen Bildern“ (1927), „Traute Reime. Bilder“ (1927), „Hänschen klein. Ein
Kinderliedchen mit vielen bunten Bildern“ (1929 = Scholz’s Künstler-Bilderbücher), „Die Flucht
zum grünen Herrgott. Roman“ (1930), „Wie Christkindlein den Kindern half. Weihnachtsmär-
chen“ (1930), „Ich und Du. Liebe Kinderreime“ (1933), „Der Nusskern. Erzählung“ (1937), „Die
Tulipan. Novelle. Mit Zeichnungen von der Dichterin“ (1938), „Der Wunschgarten“ (1951),
„Wie schön blüht uns der Maien. Frühlings- und Liebeslieder der deutschen Dichtung“ (1940)
L.: Ackerl/Weissensteiner 1992, Autengruber 1995, Bamberger 1966, Beck 1989, Brier 1955,
Bruckmann 2001, Brüggemann 1975, Galvan 1986, Giebisch/Gugitz 1964, Grimme o. J.,
Hall/Renner 1992, Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung 1999,
König 2000, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Scholda 1994, Stock 1995,
Thalhammer 1933, Weinzierl 1975, www.onb.ac.at/ariadne/
Susanne Blumesberger
Grett aus Pael; Angeklagte in einem Hexenprozess, um 1400
Geb. ?
Gest. ?
Laufbahn: In der „Liechtensteiner Handschrift“ aus der Zeit um 1400 ist die erste schrift-
liche Aufzeichnung über einen Zauberprozess zu finden. Eine gewisse Grett aus Pael
(= Paal bei Stadl an der Mur) war zu einer Geldbuße von vier Pfund Pfennig (entsprach
dem Wert mehrerer Kühe) verurteilt worden, weil sie angeklagt war, mit dem Teufel ei-
nen Bund geschlossen zu haben. (Bei späteren Prozessen endete die Verurteilung aufgrund
solcher Delikte meist mit der Todesstrafe.) Ihre Geldbuße kam allerdings nicht an ihrem
Bestimmungsort an, denn der Landrichter der Herren von Liechtenstein, ein Mann namens
Hohenberg, hatte das ihm bei Gericht anvertraute Geld (mit anderen Geldern) veruntreut.
L.: Schleich 1999
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika