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Grün Anna, Ps. Madame Blanc, Madame Rouge; Parteifunktionärin,
Widerstandskämpferin und Frauenrechtsaktivistin
Geb. Hamburg, Deutschland, 1889
Gest. Wien, 9. 6. 1962
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Josef Grün; Sohn: Peter, emigrierte nach Frank-
reich, Mitarbeit in der TA der Résistance, gegen Kriegsende Mitglied einer Partisanen
formation.
Laufbahn: In Deutschland in der sozialistischen Jugendbewegung aktiv; anschließend in der
„Kinderfreunde-Bewegung“ in Wien, Tätigkeit als Fürsorgerin, Mitbegründerin der KPÖ, 1922
Wahl in die Reichsvertretung (erweitertes ZK) der KPÖ, 1923 Mitglied der Frauenzentrale,
Redaktion der Frauenseite von „Die Rote Fahne“, 1924 Wahl in das erste Politbüro der KPÖ;
vermutlich 1926 mit Josef Grün Übersiedlung nach Berlin, Fürsorgeassistentin bei der Poli-
zei, Mitglied der KPD; 1933 Emigration nach Frankreich, antifaschistische Arbeit innerhalb
der TA in der französischen Résistance, Vertreterin Österreichs im „Weltkomitee der Frauen“
(Comité mondial des femmes) und Teilnahme am Gründungskongress des „Weltbundes De-
mokratischer Frauen“ (Fédération mondiale des femmes démocrates) in Paris; nach Kriegs-
ausbruch Arbeit als Fürsorgerin in der evangelischen Pfarrgemeinde St. Albin bei Lyon, Auf-
bau des Kinderheimes, in dem eine Reihe jüdischer Kinder in Sicherheit gebracht wurden; im
Frühjahr 1944 Verhaftung, grausam gefoltert und ins Lager Drancy gebracht, unmittelbar vor
dem Transport nach Auschwitz von alliierten Truppen befreit; 1945 (?) Rückkehr nach Wien,
Mitglied der KPÖ, Mitgründerin und Vorstandsmitglied des „Bundes Demokratischer Frauen“,
Eintritt in den Polizeidienst, zeitweise Leiterin der Polizeifürsorge (Polizeikinderheim).
Qu.: IfZ München; DÖW, Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Czeike Bd. 2 2004, BLÖF, Dictionnaire Biographique 1971, Hautmann 1971, Pasteur
1986, Röder/Strauss 1980–1983, Spiegel 1969, Steiner 1968, Tidl 1982
Grün Clementine; Gewerbetreibende
Geb. ?
Gest. ?
Laufbahn: Betrieb im Strandbad Kritzendorf die Clementinenhütte, die während der NS-
Zeit arisiert und 1953 wieder zurückgegeben wurde.
L.: Fischer 2003
Grün Lili, Lily, Elisabeth; Schriftstellerin
Geb. Wien, 3. 2. 1904
Gest. 1942, Maly Trostinec, Weissrussland
L. G. wurde am 3. Februar 1904 in Wien geboren (manche Quellen nennen 1907 als Ge-
burtsjahr). Ihr Vater Armin, geboren im damals ungarischen Élesd (heute Aleşd, Rumänien),
war Kaufmann; der Mädchenname ihrer in Wien geborenen Mutter war Regine Goldstein.
L. G. wuchs in Wien auf und lebte zeitweise in Berlin, Prag und Paris.
L. G. veröffentlichte zunächst einige Texte in Zeitschriften: „From 1918 until 1934, when the
Social Democratic party controlled the city government, Jewish women writers published
more works than ever before in socialist ‚Red Vienna’. Talented authors such as Else Feldmann
(1884 –1942), Veza Canetti (1897–1963), Lili Grün (1904–1942), and Hilde Spiel (1911–1990),
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika