Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Seite - 1126 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 1126 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H

Bild der Seite - 1126 -

Bild der Seite - 1126 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H

Text der Seite - 1126 -

G | Gyömröi1126 Laufbahn: E. G. verkehrte in den Künstler- und Intellektuellenkreisen in Budapest, sie be- teiligte sich an den Diskussionen des „linken Sonntagskreises“, an dem u. a. Georg Lukács, Karl Mannheim und René Spitz teilnahmen. Sie arbeitete in der kurzen Zeit der ungari- schen Räterepublik beim Volkskommissariat für Bildungswesen. 1918 nahm sie als Gast am V. Internationalen Psychoanalytischen Kongress in Budapest teil. Sie veröffentlichte unter ihrem ersten Namen einen Gedichtband auf Ungarisch, nach der Konterrevolution floh sie 1919 nach Wien, wo sie sich mit Gelegenheitsarbeiten durch- brachte. In Wien schrieb sie auch weiterhin Gedichte. Der befreundete Schriftsteller Her- mann Broch veröffentlichte einige ihrer Werke in der von Franz Pfemfert herausgegebenen Zeitschrift „Die Aktion“ und setzte sich auch später für sie ein. 1923 zog E. G. nach Berlin und heiratete in zweiter Ehe Lázlo Glück. E. G. war von 1924 bis 1929 zeitweise für Film- gesellschaften und in den Redaktionen kommunistischer Zeitschriften tätig. Etwa 1929 ab- solvierte sie eine psychoanalytische Ausbildung. 1933 wurde sie außerordentliches Mitglied der „Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft“, im Herbst emigrierte die Kommunistin nach Prag und beteiligte sich am Aufbau der „Prager Psychoanalytischen Arbeitsgemein- schaft“. Ein Jahr später zog sie wieder nach Budapest und wurde Mitglied der „Ungarischen Psychoanalytischen Vereinigung“. G. wurde zwar 1934 aus der KP ausgeschlossen, blieb aber zeitlebens Marxistin. 1934 bis 1938 wirkte sie als Analytikerin und Dozentin des Lehrins- tituts in Budapest. Sie trat auch mit Vorträgen in der Öffentlichkeit in Erscheinung, sprach über Probleme der Kinder, über sexuelle Probleme in der Ehe und sie unterrichtete Pädago- gen. In dritter Ehe war E. G. mit dem ungarischen Journalisten Lázlo Ujvári verheiratet, mit dem sie 1938 nach Ceylon emigrieren konnte. Dort baute sie ihre psychoanalytische Praxis auf, wollte aber nach dem Tod ihres dritten Mannes 1940 nicht in Ceylon bleiben. Bald kehrte sie aber doch nach Colombo zurück und heiratete den Anglisten Lyn Ludowyk. Als ausgezeichnete Webkünstlerin gründete sie eine Webereischule für junge Mädchen, holte an der Universität in Colombo ein Studium nach und promovierte 1944 mit einer religi- onspsychologischen Arbeit über buddhistische Philosophie. Ihr Studium einer ihr fremden Religion und Kultur ermöglichte E. G. als Psychoanalytikerin zu arbeiten. E. G. beschäftigte sich mit den sozialpsychologischen Verhältnissen in Indien, schrieb Ro- mane und Erzählungen. 1956 zog sie mit ihrem Mann nach London. Sie wurde in die „British Psycho-Analytical Society“ aufgenommen und gehörte zum Kreis um Anna Freud, sie wurde Mitarbeiterin an der Hampstead Clinic und praktizierte bis ins hohe Alter. Eine Arbeit über die Analyse eines Konzentrationslageropfers erschien 1963 in der Reihe „The Psychoanalytic Study of the Child“ und 1966 in der Zeitschrift „Psyche“. Von London aus beteiligte sie sich auch am Aufbau der psychoanalytischen Gruppe in Budapest. W. u. a.: „Besprechung: Martha Mitnitzky-Vagó: Ethos, Hypokrisie und Libidohaushalt. In: The Psychoanalytic Quarterly 13“ (1944), „Aurea Prima Sata Est. University of Ceylon Re- view“ (April 1944), „Pubertätsriten der Mädchen in einer in Umwandlung begriffenen Ge- sellschaft. In: Pfister-Amende, M. (Hg.): Geistige Hygiene. Forschung und Praxis“ (1955), „The Analysis of a Young Concentration Camp Victim. In: The Psychoanalytic Study of the Child 18“ (1963), „Die Psychoanalyse eines jungen Konzentrationslageropfers. In: Psyche 20“ (1966), „Erinnerungen an Otto Fenichel und an die Deutsche Psychoanalytische Gesell- schaft. In: Luzifer-Amor. Zeitschrift zur Geschichte der Psychoanalyse 8“ (1995)
zurück zum  Buch biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H"
biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
biografiA.