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stand tätig war, arbeitete während des Krieges als medizinische Assistentin in einer Flieger-
untersuchungsstelle in Prag. 1944 kam sie nach Wien, wo sie im Luftwaffenlazarett in
der Peter-Jordan-Straße tätig war. Dort erhielt sie die Nachricht, dass der im Auftrag des
Exil-Parteivorstandes der DSAP agierende Widerstandskämpfer Albert Exler in Gefahr sei.
E. H. war bereit, diesem Unterschlupf zu gewähren. Im März 1945 verübte sie im Wie-
ner Türkenschanzpark aus Angst vor einer bevorstehenden Verhaftung durch die Gestapo
Selbstmord, weil sie fürchtete, sie könnte ihre Mitkämpfer verraten.
Qu.: Tagblattarchiv/Wienbibliothek (Personenmappe).
W.: „Opfergang
– Gedichte“ (1973)
L.: Iggers 2000, Pfoch 2001, Sudeten-Jahrbuch 1981, Sudhoff 2005, www.freiheitskaempfer.
at, www.dasrotewien.at
Habietinek Marie, Maria; Gegnerin des NS-Regimes
Geb. 1885
Gest. Reichenau a. d. Rax, NÖ, 1945
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Dr. Fritz Habietinek, Vizepräsident des Landes-
gerichts für Strafsachen i. R.
Laufbahn: M. H. besaß mit ihrem Mann einen Sommersitz in Prein a. d. Rax, wo sie den
örtlichen NS-Machthabern als Regimegegnerin bekannt war. Sie wurde Ende April 1945
verhaftet, im Keller eines Privathauses eingesperrt und am 26. April von Angehörigen eines
Volkssturm-Sonderkommandos zusammen mit anderen Frauen im Keller des Hotels „Kai-
serhof“ erschossen. In der Kirche von Prein a. d. Rax befindet sich eine Gedenktafel für M. H.
L.: Dokumentationsarchiv 1987, http://www.denkmalprojekt.org/, http://www.derfreiheits-
kaempfer.at/
Habsburg-Lothringen Adelheid; Sozial- und Wirtschaftswissenschafterin, Fürsorgerin
und Journalistin
Geb. Wien-Hetzendorf, Wien, 3. 1. 1914
Gest. Wien, 3. 10. 1971
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Karl Habsburg-Lothringen und Zita von Bour-
bon-Parma.
Ausbildungen: Als Vierjährige musste A. H.-L. mit den Eltern ins Exil gehen, wurde aber
auch dort als Habsburgerin, als Mitglied des österreichischen Herrscherhauses, erzogen.
Sie lernte neben Deutsch und Ungarisch auch Tschechisch und Kroatisch, absolvierte das
Gymnasium in Brüssel und schloss ihr Studium in Löwen mit dem Doktorat in Staats- und
Wirtschaftswissenschaften ab.
Laufbahn: Nach der Neuregelung der Habsburgergesetze unter Schuschnigg kehrte sie 1935
nach Österreich zurück und wurde wichtige Propagatorin einer Restauration für ihren Bru-
der Otto. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung im März 1938 flüchtete sie
über Ungarn, Belgien, Portugal in die USA und nach Kanada. In New York arbeitete sie als
Fürsorgerin, dann als Professorin für Soziologie an der Fordham University. 1945 Rückkehr
nach Europa als Journalistin und Mitarbeiterin ihres Bruders Otto. Nach Unterzeichnung
der Verzichtserklärung reiste sie mehrfach nach Österreich.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika