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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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H | Hagen1144 (auch Baur). Man nannte sie aber auch, besonders nach dem Tod ihres zweiten Mannes, nach dessen Beruf Gerichtsschreiberin oder Amtsverwalterin. Manchmal hieß sie in dem kleinen Dorf Mitten (heute Ortsname obsolet, mit Wasserburg identisch) nur einfach die Witwe. Gelegentlich wird sie als „Fraw“ Anna Hagin bezeichnet; der Ehrentitel „Fraw“ stand eigentlich nur Adligen zu. Laufbahn: Die genauen Geburts- und Todesdaten sind unbekannt, es lässt sich nur ein ungefäh- rer Zeitraum erschließen. A. H. wurde um 1600 im mit der Grafschaft Hohenems eng verbun- denen Reichshof Lustenau (Bez. Dornbirn, Vorarlberg) geboren. Sie ist um 1669 in Wasserburg am Bodensee (Lkr. Lindau, Bayern) gestorben; doch ist das Todesjahr wohl nur sehr ungenau. Vermutlich wurde sie in der Grabstätte ihres Mannes auf dem Friedhof der St. Georgskirche in Wasserburg beigesetzt. Lebensmittelpunkte waren in der Jugendzeit Lustenau und das be- nachbarte Gericht Höchst-Fußach (Bez. Bregenz, Vorarlberg), die Heimat ihrer Mutter, seit ca. 1620 Hohenems (Bez. Dornbirn, Vorarlberg), seit 1634 Wasserburg am Bodensee. A. H.s Vater Magnus (Mang) Hagen (ca. 1550–1621) war Leibeigner der Grafen von Hohen- ems, denen er für den Todfall 1 Ross um 30 Gulden schuldete. Er besaß ein beträchtliches Vermögen. Er war Mitglied des Gerichts, Stabhalter (Stellvertreter des Hofammanns) und zwischen 1593 und 1609 viermal Hofammann. 1599 erhielt er durch den mit den Grafen von Hohenems verschwägerten Freiherrn Hans Ernst von Hohenschwangau und Erbach einen Wappenbrief. Magnus Hagen war zweimal verheiratet, in erster Ehe seit 1576 mit Anna Ho- lenstein (spätere Schreibweise Hollenstein), in zweiter Ehe mit Anna Schellenbreid († 1654) aus Fußach. A. H. entstammt wie vermutlich auch ihr Bruder Magnus Hagen der zweiten Ehe. Aus ihrer Verwandtschaft ragen heraus: ihr Halbbruder aus der ersten Ehe ihres Vaters Hans Hagen (ca. 1595–1657), Fähndrich zwischen 1625 und 1653 fünfmal Hofammann von Lustenau und ihr Bruder Magnus Hagen († 1664), aus der zweiten Ehe stammend, Leut- nant und 1658–1664 Hofammann von Lustenau. Von Wasserburg aus waren über den See die Kontakte zu ihrer Mutter und ihren Brüdern leicht zu halten. Ihr Vater hatte aber auch alle anderen Kinder gut untergebracht. Die Töchter Maria Philippa und Franziska wurden Klosterfrauen in Appenzell, Katharina heiratete den Bürgermeister von Bludenz Hierony- mus Zürcher. Die Nichte Maria Agatha Zürcher, Tochter ihrer Schwester Katharina, hei- ratete den Stadtammann von Bregenz Hans Rüst. Franz Hagen, ein Sohn des Lustenauer Hofammanns Magnus Hagen Jun., wurde Ammann zu Hohenweiler. Anna, eine Tochter von Magnus Hagen Jun., ehelichte um 1618 den Ammann von Höchst Hans Georg Schnei- der. Magnus Hagen Jun. hatte aus seiner zweiten Ehe mit Anna Zumtobel, einer Schwester des Dornbirner Ammanns Barthle Zumtobel, eine weitere Tochter Anna Maria Hagen. Die nächsten Verwandten der H. waren mithin in den politischen Führungsschichten von Lus- tenau, Höchst-Fußach, Hohenweiler, Dornbirn, Bregenz oder Bludenz vertreten. H. selbst gewann in dem  – allerdings bereits verstorbenen  – Söldnerführer Graf Jakob Hannibal I. von Hohenems ihren Schwiegervater und kein geringerer als dessen Bruder, der in Hohen- ems regierende Graf Kaspar, stiftete ihre Ehe mit dessen Sohn Rochus Embser. So sehr A. H. mit ihrer Verwandtschaft glänzte, so bescheiden lebte sie in Mitten als tüchti- ge Hausfrau, umgeben von ihrer Tochter Barbara sowie der über Jahre als Hexe verschrienen Magd Apollonia (Appl) Scheffler, pflegte selbst zu kochen und ihre Wäsche im Bodensee zu waschen; sie stiftete Frieden, wenn ihr Mann mit einer Partei ins Streiten kam.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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