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baren – Mystik stand der Gedanke der Nachfolge Christi, besonders in seinem Leiden.
Ihren Mitschwestern empfahl sie eine vertiefte Betrachtung der Passion und wandelte dazu
verschiedene Örtlichkeiten des Klosters sozusagen zu virtuellen heiligen Stätten in Palästina
um. Viele religiöse Kunstwerke, die das Bickenkloster heute noch besitzt, gehen in ihrer
Entstehung auf diese Zeit und auf das Wirken von U. H. zurück. Sie stammte aus Leutkirch
und war Schülerin der Elisabeth von Reute. Sie wird am 20. Jänner gefeiert.
L.: Schütte 1941, http://www.st-ursula-villingen.de/Ursula_Haider/
Haill Henriette, geb. Olzinger, verh. Kerschbaumer, später Haill; Arbeiterin und
Schriftstellerin
Geb. Linz, OÖ, 27. 6. 1904
Gest. Linz-Urfahr, OÖ, 22. 2. 1996
Herkunft, Verwandtschaften: Sie wuchs mit vier Geschwistern in ärmlichen, aber geordne-
ten Verhältnissen in einer Arbeiterfamilie am Linzer Römerberg auf.
Laufbahn: Mit vierzehn Jahren begann sie zunächst als Dienstmädchen und später als Me-
tallarbeiterin zu arbeiten. 1922 trat sie dem kommunistischen Jugendverband bei. 1924 Mit-
glied der KPÖ. Seit ihrer Jugend war H. H. literarisch tätig. Trotzdem sich H. H. als politi-
sche Schriftstellerin verstand, blieb sie während der NS-Zeit unbehelligt, musste jedoch mit
ansehen, wie viele Freunde umkamen. Veröffentlichte zahlreiche Dialektgedichte sowie zwei
Bücher. H. H. war Gründungsmitglied der Mühlviertler Künstlergilde und eine hochgeach-
tete Mitarbeiterin von deren Zeitschrift.
Qu.: Tagblattarchiv: Personenmappe.
W.: „Befreite Heimat – Kampf und Friedenslieder“ (1946), „Der vergessene Engel“ (1991)
L.: Bolbecher/Kaiser 2000, Erzählte Geschichte 2011, http://ooe.kpoe.at/news/
Haimberger-Tanzer Margareta, verw. Tanzer, geb. Eisenstädter; Juristin, Strafrichterin
und Staatsanwältin
Geb. Wien, 25. 5. 1916
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Gustav Eisenstädter (1868–1939); Mutter: Margarete.
LebenspartnerInnen, Kinder: In 1. Ehe: verheiratet mit Kurt Tanzer (1912–1955); 2. Ehe:
verheiratet mit Dr. Georg Haimberger (* 1918); Kinder: Hardy Eisenstädter (* 1939), BM für
Landesverteidigung; Michael Tanzer, Dr.iur. (* 1949), Universitätsdozent.
Ausbildungen: Volksschule, Realgymnasium-Matura, Studium der Rechtswissenschaften
an der Universität Wien. Promotion 1946 bei Graßberger und Hold-Ferneck (Diss.: „Be-
lings Fahrlässigkeitsformen und der Fahrzulässigkeitsbegriff nach Beling“).
Laufbahn: Erste und durch viele Jahre einzige Strafrichterin und Staatsanwältin Österreichs;
1948 Untersuchungsrichterin, 1951–52 Strafrichterin am Bezirksgericht Bad Ischl, 1956 Se-
natsvorsitzende; 1963 Staatsanwältin, 1965 Gruppenleiterin der Staatsanwaltschaft Wien,
1976 Vizepräsidentin des Landesgerichts für Strafsachen Wien. Aktivitäten im Bereich der
gesetzlichen Verankerung des Tierschutzes, in Frauenfragen und Fragen der Fristenlösung
(1975: Prominenz für Fristenlösung, Ärzte, Schauspieler, Richter und Sportler im Komitee).
Ausz.: 1974 Berufstitel Hofrat.
L.: Adamovich 1947, BLÖF
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika