Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Seite - 1159 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 1159 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H

Bild der Seite - 1159 -

Bild der Seite - 1159 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H

Text der Seite - 1159 -

Hainisch-Marchet | H 1159 1929 –1933 Studium in Wien. In den 1930er-Jahren Beginn einer lebenslangen Freund- schaft mit Paulus und Edith Geheeb, Leiter einer gewaltfreien Schule zuerst in Deutsch- land (Odenwaldschule), dann in Goldern in der Schweiz, sowie mit Mathilde Vaerting. 1933 Übersiedlung nach Linz, Unterricht an dortiger AHS. Nov. 1934 –Feb. 1936 Herausgabe der Monatsschrift „Europa Echo, das Blatt für zwischenstaatliche Verständigung“, Redak- tion in Wien. Inhalt: Artikel zur Völkerverständigung und Friedensförderung sowie Erzie- hung dazu, Berichte über Hilfsorganisationen, Frauenbewegung, Kunst und Literatur. Käthe Braun-Prager, langjährige Freundin Rosa Mayreders, leitete die Abteilung Kunst u. Literatur. Einladungen zu Vorträgen, z. B. von Sofie Lazarsfeld, im Anfang 1935 gegründeten Wie- ner Frauenclub Call, dessen Vorsitzende L. H.-M. im Oktober 1935 wird. In jeder Ausgabe gibt es die Kolumne „Hallo Europa“ mit Kurzberichten über politische Tätigkeiten in aller Welt, besonders über die weltweite Aufrüstung und das Geschehen im nationalsozialistischen Deutschland. Sommer 1937 Rückkehr nach Wien, im Schuljahr 1937/38 Unterricht am pri- vaten Mädchengymnasium Luithlen in Wien I., Tuchlauben 14, mit einem hohen Anteil an jüdischen Schülerinnen. Im Herbst 1938 geht L. H.-M. nach Italien, unterrichtet Kinder einer Adelsfamilie. 1939 vor Kriegsausbruch Emigration nach Schweden. Sie verdient Geld mit Übersetzungen, Privatunterricht, der Arbeit mit schwer erziehbaren Kindern. Als sie eine große Wohnung mieten kann, richtet sie darin ein Flüchtlingsheim ein. Nach Kriegsende unterstützt sie von Schweden aus Hilfsaktionen in Österreich und Deutschland. 1946 nach der Lektüre von Emery Reves’ „Die Anatomie des Friedens“ beginnt sie am Aufbau des Weltföderalismus mitzuarbeiten, dessen Ziel die Idee eines Staatenbundes mit verbindlichem Gesetzeskodex zur Friedenssicherung ist. 1949 Rückkehr nach Wien, L. H.-M. arbeitet für den Weltföderalismus, propagiert neue Methoden der Bodenpflege in der Landwirtschaft, gewaltfreie Erziehung, Einbindung der Frauen in das politische Geschehen, neue Formen der Geldwirtschaft. 1951 parteilose Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, weltweit erste Frau, die sich um das höchste Amt im Staat bewirbt, über das in einer Volkswahl entschieden wird. Fünf Mitbewerber, ein weiterer parteilos. Wahlprogramm: die schon erwähnten Anliegen plus mehr direkte Demokratie. Sie wird verlacht, diffamiert, wahrscheinlich um Stimmen betro- gen und erzielt nur 2.132 Stimmen. Auch die Frauen, auf deren Solidarität sie gebaut hatte, wählen lieber einen Mann. Anschließend Weiterarbeit für ihre Anliegen. Vortragsreisen zum Thema Bodenpflege nach Raoul Francé, Vorträge über Erziehung nach dem Muster von Paulus Geheebs „Ecole d’Humanité“ in der Schweiz, über die Machtpsychologie von Mathilde Vaerting. Juni 1952  – Ende 1955 Herausgabe der Monatsschrift „Wissen und Gewissen“ mit Artikeln zu diesen Inhalten, Informationen über die Weltföderalisten, Buch- besprechungen, Einladungen zu Vorträgen. Chefredakteur ist Rudolf Kießlinger. 1956 Übersiedlung nach Deutschland. L. H.-M. arbeitet an Übersetzungen, gibt Sprachun- terricht, illustriert Kinderbücher, hält Vorträge, schreibt Zeitungsartikel. Rudolf Kießlinger arbeitet seit 1955 als Techniker bei Siemens in München. Beider Ziel: Errichtung einer „Ecole“ d’Humanité nach Geheeb in Österreich. In allen Ferien arbeitet L. H.-M. ohne Bezahlung an Geheebs Schule in Goldern/Schweiz. 1961 Übersiedlung nach Konstanz, Ar- beit wie bisher. 1965 Übersiedlung nach Überlingen am Bodensee, wo auch Kießlinger nun arbeitet. 1965 –1970 leitet L. H.-M. in Überlingen ein von der International Association for
zurück zum  Buch biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H"
biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
biografiA.