Seite - 1181 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Bild der Seite - 1181 -
Text der Seite - 1181 -
Hanke | H 1181
L.: Bamberger 1966, Fleissner-Moebius 1995, Teichl 1951, Wer ist Wer in Österreich 1953,
Ballettmeisterin Erika Hanka gestorben. Die Künstlerin erlitt einen Herzinfarkt nach einer
Blinddarmoperation. In: Die Presse 17. 5. 1958, Balletturaufführung in der Wiener Staatsoper.
In: Wiener Tageszeitung 3. 1. 1954, Ein Leben für die moderne Tanzkunst. Die Ballettmeis-
terin der Wiener Staatsoper E. H. ist am Do einem Herzinfarkt erlegen. In: Österr. Neue
Tageszeitung, 17. 5. 1958, NWT 25. 1. 1942. (Meldung vom Wiener Engagement), Über den
Bühnentanz. Dramaturgisches Gespräch mit E. H. In: NWT 5. 2. 1942, www.aeiou.at
Hanke Wanda (Theresia Leokadia); Ärztin, Forschungsreisende, Ethnographin und
Reisefotografin
Geb. Troppau, Österr.-Schlesien (Opava, Tschechien), 9. 12. 1893
Gest. Benjamin Constant, Amazonas/Brasilien, dort vermutlich begraben, 31. 8. 1958
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Ida Hanke, geb. Grande, geb. 24. 4. 1866 in Teltsch
(Südmähren), gest. 19. 4. 1944 in Wien; Vater: Josef Hanke, geb. 2. 2. 1860 in Aussig (Nord-
böhmen), gest. 1926 in Wien.
LebenspartnerInnen, Kinder: Sohn: Ernst Fritz Hanke (geb. 1923), Vater unbekannt.
Ausbildungen: 1913 Reifeprüfung am humanistischen Gymnasium in Donaueschingen
(Deutschland) sowie Matura am Staatsgymnasium in Wels (Oberösterreich). Studium
der Medizin, Philosophie und Rechtswissenschaften an verschiedenen Universitäten in
Deutschland, unter anderem in Freiburg, Bonn, München und Heidelberg, drei Studienab-
schlüsse: 1918 Promotionen zur Dr.in phil in Philosophie/Psychologie in München, 1920
zur Dr.in med. in Würzburg (vgl. Promotionsurkunde, manchmal fälschlicherweise angege-
ben in München, hier erhielt sie die ärztliche Approbation), 1926 zur Dr.in jur. in Marburg
an der Lahn. Autodidaktische Fortbildung in Ethnologie.
Laufbahn: W. H. wurde am 9. Dezember 1893 als Tochter des Kaufmannes Josef Hanke in
Troppau geboren, damals zur österreichisch-ungarischen Monarchie gehörig. Die Familie
wechselte in der Folge mehrmals den Wohnsitz, zunächst übersiedelte sie 1904 nach Olmütz,
schließlich nach Wien. Nach ihrer Reifeprüfung sowohl in Deutschland als auch in Öster-
reich im Jahr 1913 widmete sich W. H. an verschiedenen deutschen Universitäten ihren Stu-
dien, mit einer zweijährigen Unterbrechung 1923, als ihr Sohn Ernst Fritz Hanke geboren
wurde. Dessen Vater ist unbekannt, angeblich ein Kölner Student, mit dem W. H. während
ihres Studiums in Heidelberg eine Beziehung hatte. Zwischen 1918 und 1926 promovierte
sie in Philosophie (mit einem psychologischen Thema), Medizin und Rechtswissenschaften,
in zwei Fällen „cum laude“. Sie ist damit die erste Frau im deutschsprachigen Raum mit drei
Universitätsabschlüssen, in einer Zeit, als dies sowohl in Österreich als auch in Deutschland
für Frauen keine Selbstverständlichkeit darstellte. So wurde in Österreich erst 1896 für Mäd-
chen die gesetzliche Möglichkeit geschaffen, die Matura (Reifeprüfung) abzulegen, eine un-
erlässliche Voraussetzung für das ordentliche Studium an einer Universität. Neben Preußen
war Österreich schließlich das letzte Land Europas, das den Frauen ab 1897 das Studium
an der Universität gestattete, zunächst an der philosophischen Fakultät, im Wintersemester
1900/01 folgte die medizinische und erst im Sommersemester 1919 die juridische Fakultät.
Zunächst arbeitete W. H. als Ärztin in Wien und in verschiedenen Städten Deutschlands,
etwa in Kassel und Nürnberg. In den 1920er und beginnenden 1930er Jahren war in Wien
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika