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Harrach | H 1197
Harrach Maria Eleonora Gräfin v., verh. Pálffy; Hoffräulein und Obersthofmeisterin
Geb. 1623
Gest. 1693
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Graf Leonhard VII. Karl v. Harrach (1594 –1645), Ge-
heimer Rat, Obersthofmeister Erzherzog Leopold Wilhelms (1614 –1662), und Prinzes-
sin Maria Franziska v. Eggenberg (1607–1679), Tochter des Geheimen-Rats-Präsidenten.
Geschwister: Leonhard VIII. Ulrich (1621–1689), heiratet (1) 1651 Freiin Anna Eusebia
v. Schwanberg († 1659) und (2) 1664 Gräfin Maria Magdalena v. Oettingen-Wallerstein
(1633–1693); Maria Theresia (1624 –1685); Karl Dominikus Eusebius (1637–1638); Maria
Anna (1643 –1698), heiratet Franz Maximilian v. Mansfeld (1639 –1692). Kinder: Nikolaus
(1657–1732), kaiserlicher Feldmarschall, Palatin von Ungarn, heiratet Gräfin Katharina
v. Weichs; Maria Susanna heiratet Graf Christoph Erdödy; Franz (1660 –1681) heiratet
Christina Drugeth v. Hommonay; Maria Eleonora († 1699) heiratet Graf Maximilian v.
Waldstein; Johann (1663 –1751), Generaladjutant Herzogs Karl von Lothringen, Feldmar-
schall, 1704 Ban von Kroatien, 1732 Hauptmann von Pressburg/Bratislava, Palatin von Un-
garn, heiratet (1) Gräfin Theresia Czodor und (2) Gräfin Marie Julie v. Stubenberg. Sons-
tige: Ihr Onkel Ernst Adalbert v. Harrach (1598 –1667) war seit 1625 Erzbischof von Prag,
seit 1626 Kardinal; ihre Tante Katharina v. Harrach (1599 –1640) war mit dem kaiserlichen
Oberststallmeister bzw. Oberstkämmerer Graf Maximilian v. Waldstein († 1655) verheira-
tet, eine andere Tante, Isabella (1601–1655) mit dem Generalissimus Albrecht v. Waldstein
(1583–1634), eine weitere, Maximiliana v. Harrach (1608 –1662), vereh. Scherffenberg, wur-
de später Fräuleinhofmeisterin der Kaiserin Eleonora Gonzaga d. J. (1630 –1686) usw. Ihr
Ehemann war der Neffe des ungarischen Palatins Paul Pálffy (1592 –1653).
Laufbahn: Sie stammte aus einer traditionell eng mit dem Wiener Hof verflochtenen Familie,
die auch im 16. Jahrhundert zu den wenigen Familien Nieder- und Oberösterreichs gehört
hatte, die nie vom katholischen Glauben abgewichen waren. Diese traditionelle Nähe zu den
Habsburgern zeigt sich auch daran, dass M. E. das Patenkind der Kaiserin Eleonora Gonzaga
d. Ä. (1598–1655) war, in deren Hofstaat sie wohl 1636 als Hoffräulein eintrat. Später wurde
sie zum Kammerfräulein der Kaiserin ernannt, was auf eine besondere Vertrautheit hinweist,
denn die Kammerfräulein genossen weitgehende Zutrittsrechte zur Kaiserin, die sich bis in
deren Schlafkammer erstreckten. Diese Zutrittsrechte behielt ein Kammerfräulein auch nach
seinem Ausscheiden aus dem Hofdienst durch eine Eheschließung. Eleonora Gonzaga d. Ä.
bedachte ihr langjähriges Kammerfräulein 1655, also lange nach deren Heirat, noch in ihrem
Testament mit einem Erinnerungsstück. M. E.s Heirat mit Graf Nikolaus Pálffy (1619 –1679)
1649 erfolgte auf ausdrücklichen Wunsch und mit Beförderung der Kaiserin-Witwe. M. E.s
Ehemann war seit 1648 Kämmerer Kaiser Ferdinands III. (1608 –1657) und stieg später zum
Geheimen Rat und Hauptmann von Pressburg/Bratislava auf; außerdem hatte er verschiede-
ne ungarische Hofämter inne. Einige Jahre nach seinem Tod kehrte die Gräfin P. als Witwe
an den Wiener Hof zurück: Sie wurde 1686 zur Obersthofmeisterin (oder Aya) der Kinder
Leopolds I. (1640–1705) ernannt; ein Amt, das sie bis zu ihrem Tod ausübte. In dieser Funk-
tion hatte sie den Hofstaat und die Erziehung der Erzherzoginnen und auch Erzherzog
Karls (1685–1740), des späteren Kaisers, zu überwachen, denn Erzherzöge erhielten erst mit
acht bis zehn Jahren einen eigenen Hofstaat mit einem Obersthofmeister.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika