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Hawelka1228
Hawelka Josefine, geb. Danzberger, auch Josefa; Kaffeehausinhaberin und
österreichische Kaffeehauslegende
Geb. Kirchdorf an der Krems, OÖ, 12. 10. 1913
Gest. Wien, 22. 3. 2005
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Fleischhauer.
LebenspartnerInnen, Kinder: Seit 1936 verheiratet mit Leopold Hawelka (* 11. April 1911
in Kautendorf (heute Ortsteil von Staatz) in Niederösterreich; † 29. Dezember 2011 in
Wien) war ein österreichischer Cafétier, Gründer und Inhaber des Wiener Café Hawelka.
Im Juli 1939 wurde Tochter Herta geboren, ein Jahr später Sohn Günter.
Ausbildungen: Grundschule.
Laufbahn: J. D. arbeitete nach der Grundschule bei ihrer Tante im Gasthaus. 1929 ging sie
im Alter von 16 Jahren nach Wien und arbeitete als Schankkassierin im Restaurant Drei-
erl in der Babenbergerstraße. 1933 begegnete sie dort ihrem zukünftigen Mann Leopold
Hawelka; die beiden heirateten 1936. Nur einen Tag nach ihrer Hochzeit eröffneten die
Hawelkas das Kaffee Alt Wien in der Bäckerstraße im Ersten Bezirk. Zunächst bewohnte
das Paar die Hinterkammer des Cafés, bis sie sechs Monate später eine Wohnung in der
Köllnerhofgasse bezogen. Als der Vertrag für das Kaffee Alt Wien drei Jahre später auslief
und die Pacht erheblich erhöht wurde, sahen sich die Hawelkas gezwungen, sich nach einem
anderen Lokal umzusehen, und eröffneten bald darauf im selben Bezirk das Café Hawelka.
Da Leopold als Soldat eingezogen wurde, wurde das Café 1940 geschlossen und erst 1945
nach Kriegsende wieder eröffnet. Über 60 Jahre lang führten die Hawelkas gemeinsam ihr
Café, Leopold tagsüber und J. in der Spätschicht. Besonders beliebt war J. H. für ihre Buch-
teln, die sie für ihre Gäste selber zubereitete und ab 22 Uhr frisch zu servieren pflegte. J. H.
starb am 22. März 2005 – einem Dienstag, seit jeher ihr einziger freier Tag in der Woche.
Nach ihrem Tod wurde H. auf dem Heiligenstädter Friedhof beigesetzt.
Ausz.: Verkehrsflächenbenennung: 2012 Josefine-Hawelka-Weg in 1220 Wien.
L.: Hubmann 2001, Lechner 2012, Moser 2009, Wikipedia, Dokumentarfilm: Königin Jo-
sefine. Die Hawelkas und ihr Café
Hay Stella, verh. Ehrlich, geb. May; Schauspielerin
Geb. Wien, 7. 2. 1893
Gest. Auschwitz, Deutsches Reich – Generalgouvernement (Oświęcim, Polen)
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines wohlhabenden Arztes.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Kurt Ehrlich (* 1883), vermögender Kauf-
mann, der eine Kohlengroßhandlung mit mehreren Niederlassungen in Berlin leitete. Das
Paar hatte eine Tochter, die St. H. nach ihrer ersten großen Rolle Hedda benannte.
Ausbildungen: Besuchte die Schule und die Schauspielschule in Wien.
Laufbahn: Nach der Jahrhundertwende Umzug mit der Familie nach Berlin. Zwischen 1913
und 1933 bekannte Schauspielerin. 1913/14 am Deutschen Künstlertheater Berlin. 1937
spielte sie an der Kleinkunstbühne in Siegfried Geyers und Paul Franks musikalischem
Lustspiel „Essig und Öl“. Wirkte in Aufführungen des Theaters der Jüdischen Schulen mit,
spielte an der Schauspiel-Bühne, Rezitatorin in verschiedenen Programmen und Konzert-
veranstaltungen, u. a. 1937 bei einem Bunten Abend in den Berolina-Festsälen. Die Familie
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika